(014) Teamleitungen in die Performance-Steuerung mit Kennziffern einbinden: So funktioniert's
Shownotes
Kennziffern geben nicht nur Klarheit und Handlungsrichtung. Datentransparenz hat auch das magische Potenzial, Motivation freisetzen zu können. Deshalb spricht sehr viel dafür, Teamleitungen in der Zahnarztpraxis Kennziffern an die Hand zu geben. Allerdings: Dies ist kein Selbstläufer. Eine Positivwirkung entsteht nur dann, wenn einige entscheidende Aspekte beachtet werden.
In dieser Folge sprechen Maike Klapdor und Jovita Bilajac darüber, wie Teamleitungen an die wirksame Steuerung mit Kennziffern herangeführt werden können. Worauf kommt es dabei an? Welche Zahlen ergeben Sinn? Mit welchen Kennziffern können erste positive Erfahrungen gesammelt werden, bevor die nächste Transparenzstufe erfolgreich gezündet wird? Was ist menschlich und kulturell zu beachten, damit Daten ihre Magie tatsächlich entfalten können?
Maike und Jovita bieten reiches Erfahrungswissen und klare Antworten. Dabei wird deutlich: Wenn Konzept, Kompetenzentwicklung und reflektierte Haltung Hand in Hand gehen, wird die datenbasierte Steuerung zum Erfolgskatalysator der Teamleitung.
Jetzt reinhören – und dann strukturiert loslegen!
Shownotes:
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Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen bei "Dental Spirits", dem Podcast für alle, die sich für gesundes
00:00:11: Praxiswachstum interessieren. Dieser Podcast bietet dir Inspiration und ganz konkrete Tipps
00:00:17: für die komplexen Herausforderungen der wachsenden Zahnerspraxis.
00:00:20: Mein Name ist Maike Klapdor. Mein Name ist Jovita Bilajac.
00:00:24: Und heute machen wir was ganz Spannendes, denn es geht um Daten und Menschen. Das ist
00:00:28: ja immer eine ganz interessante Kombination. Wir gehen der Frage nach, sollten Teamleitungen
00:00:32: in die Arbeit mit Kennziffern eingebunden werden? Ein spannendes Feld mit verschiedenen Perspektiven.
00:00:38: Eindeutiges Statement von unserer Seite, Jovita? Absolut. Es geht nicht um die Frage des Ob,
00:00:43: sondern nur um die Frage des Wann und Wie, wann ist der rechte Zeitpunkt und einiges mehr. Darum
00:00:49: geht es heute. Ja, Jovita, wir beide so als Leiterin der Führungskräfte Academy gleichzeitig auch
00:00:56: studierte Change Managerin und im Business Coaching ausgebildet. Das ist natürlich immer
00:01:01: spannend mit der Perspektive. Warum möchten wir, dass Teamleitungen auch in Kennziffern integriert
00:01:07: werden? Weil wir ganz klar davon überzeugt sind, dass Transparenz Motivation freisetzt.
00:01:12: Ja, Transparenz setzt Motivation frei. Jetzt haben wir es ja auch mehrfach erlebt in unseren
00:01:18: Lehrgängen und auch im Austausch mit den vielen Praxen. Da werden dann Kennziffern präsentiert und
00:01:24: Zack Bumm haben die Leute in Widerstand und sind raus und fühlen sich angetrieben in einem Konzept,
00:01:31: das nur auf Geld verdient, ausgerichtet ist und so. Also es ist ja schon einiges zu beachten dabei.
00:01:36: Genau, das kann eine Gefahr sein, wenn man es nicht richtig angeht. Also wenn der monetäre Faktor
00:01:42: überwiegt und wenn die Teamleitungen das Gefühl haben, oh, jetzt geht es hier nur noch um Zahlen,
00:01:47: jetzt werde ich gemessen. Das ist schwierig. So sollte das natürlich nicht aufgebaut sein.
00:01:52: Das heißt, wir brauchen ja primär erstmal eine Kultur, ein Miteinander, auch ein Gefühl im Team,
00:01:58: dass Teamleitung und natürlich auch die ganze Praxisfamilie weiß, es hat was Förderliches.
00:02:04: Es geht jetzt hier nicht darum, irgendwelche wirtschaftlichen Optimierung ausschließlich zu
00:02:08: erzeugen, sondern es geht darum miteinander in einem Schulterschluss von Verantwortung und
00:02:14: von Transparenz mit Daten umzugehen. Genau, also wir wollen ja grundsätzlich die Selbstorganisation
00:02:20: stärken in den Praxen und wenn ich das anhand von Kennziffern mache, ich natürlich einen viel
00:02:26: besseren Griff an der Geschichte, wenn ich das messbar mache und wenn ich kluge Zahlen zugrunde
00:02:31: lege. Ja, wir sind davon überzeugt, dass Wirksamkeit als Führungskraft deutlich erhöht ist, wenn
00:02:36: dann mit gewissen Kennziffern gesteuert wird. Wir werden euch im Verlauf dieser Folge auch noch
00:02:42: am konkreten Beispiel der Prophylaxe-Abteilung sagen, was wir dazu konkret empfehlen. Jetzt
00:02:49: so, die Abneigung, wenn wir das mal reingeben als Thema, oder sagen wir mal das Erstaunen,
00:02:54: aufwärts der Perspektive der Praxisinhaber*innen, das ist immer groß. Also es ist dieses "Hilfe,
00:03:00: soll ich denn mein Team wirklich komplett in die Zahlen blicken lassen?", so mal ganz krass gesagt
00:03:05: die BWA ins Kommunikationssystem zu klatschen. Am besten auch noch unkommentiert einfach rein,
00:03:11: das natürlich nicht. Genau, also das wird was erzeugen, was man dann nachher mühsam wieder
00:03:17: aufsammeln und Scherben zusammenkleben kann. Das natürlich nicht. Also das ist nicht unsere
00:03:21: Empfehlung, auf keinen Fall. Im Gegenteil, es geht darum, das gewogen zu machen, den Prozess zu
00:03:27: Ende zu denken, auch zu wissen, was will ich denn damit überhaupt. Also wir wollen die Führungskräfte
00:03:33: wirksamer machen, Teamleitungen sind auch Führungskräfte, immer erweiterten Führungsteam. Darum
00:03:38: geht es hier. Das heißt, wir brauchen erstmal auf Inhaberebene eine positive Haltung zu diesem
00:03:43: Ganzen und die kann entstehen. Davon sind wir überzeugt, das beobachten wir so auch, wenn Praxisinhaber:innen
00:03:50: wissen, wie es denn so genau funktioniert. Also welche Daten werden offengelegt, mit welchen
00:03:56: kann man gute Erfahrungen machen, was braucht das Team, was braucht die Teamleitung tatsächlich, um
00:04:01: im Sinne der Praxisziele mit Daten so umzugehen, wie es förderlich ist. Ja und da sind wir direkt
00:04:07: schon mal, Jovita, auch bei der Struktur. Was ist so das, was du dazu? Ja erst mal denke ich,
00:04:12: braucht es ein gemeinsames Verständnis. Also dass man mit der Praxis guckt, je nachdem in welcher
00:04:18: Phase man sich gerade bewegt, welche Kennziffern wollen wir uns denn angucken. Und da sagen wir ja
00:04:23: auch nicht 100 oder 150 oder sei es auch 20, also so viel braucht man gar nicht, wir brauchen ein paar
00:04:29: relevante, die fokussiert und dass man dann miteinander weiß, welche sind es, was bedeuten
00:04:34: die und was machen wir genau damit. Genau, also welche sind es, was bedeuten die, was machen wir
00:04:39: damit. Ich wiederhole das jetzt noch mal, weil genau dieses ist eine gewisse Agenda auch für das
00:04:43: Reden über Daten und dann empfehlen wir, wir machen das mal konkret. Also wir gehen jetzt mal in die
00:04:50: Prophylaxe-Abteilung. Wir wissen jetzt, es gibt eine Praxisleitung, es gibt ein leitendes Praxismanagement
00:04:54: und es gibt die Teamleitung Prophylaxe. Welche Kennziffern empfehlen wir da? Also es ist auf jeden
00:05:00: Fall erst mal eine therapeutische Kennziffer und zwar konkret 1040 und UPTCs, Anzahl 1040, UPTCs pro
00:05:09: Quartal bezogen auf 100 behandelte Patienten. Und da gibt es Praxen, die haben dann da so eine 20
00:05:16: stehen, dann gibt es Praxen, die haben 50, 1040 und UPTCs auf 100 behandelte Patienten. Praxen,
00:05:22: Mehrbehandlerpraxen, die eine Kinderabteilung haben und wo wir dann diese Kennziffer nur beziehen auf
00:05:28: den reinen Erwachsenenbereich, haben naturgemäß dort auch noch etwas höheren Wert in der Spitze
00:05:33: gesehen von 60, also 60 mal 1040, UPTC auf 100 behandelte Erwachsene. Patienten, das ist mal so
00:05:40: zur Range und daran kann man schon mal sehr gut erkennen, wie stark ist denn überhaupt die Prophylaxe
00:05:46: Leistung im zahnmedizinischen Konzept der Praxis verankert. Also diese Kennziffer, diese eine,
00:05:52: wenn die Praxis, die Teamleitung von der Prophylaxe-Abteilung diese Kennziffer hat,
00:05:57: ist es schon mal sehr interessant im Verlauf der einzelnen Quartale. So, dann das zweite ist auf
00:06:02: jeden Fall der Stundensatz. Ihr wisst, wir sprechen sehr viel über Honorarstundensätze von Zahnärzten
00:06:08: und Zahnärztinnen. In der Prophylaxe-Abteilung ist es genau dasselbe. Also dann haben wir auch den
00:06:13: Stundensatz auf dem einzelnen Prophylaxeplatz als wichtigen Marker und da empfehlen wir aufzuteilen
00:06:18: zwischen einem Stundensatz, Honorarstundensatz von der DH und dem von Prophylaxe, ZMP oder wie
00:06:25: immer da die Ausbildung auch ist, jedenfalls diese beiden Kategorien zu bilden. Das dritte,
00:06:30: damit könnte man arbeiten, ist vielleicht schon was für Fortgeschrittene und ist ja auch hier
00:06:34: ein Teil möglicherweise des Gesamtkonzeptes, das erstmal mit zweien zu starten und dann nach und
00:06:39: nach weitere Daten regelmäßig zu erheben und der Teamleitung an die Hand zu geben. Die
00:06:44: Personalkostenquote im gesamten Prophylaxe-Team. Also wie viel Prozent vom generierten Honorar sind
00:06:53: Personalkosten? Alle Gehälter zusammenzählen, Arbeitgeber neben Kosten drauf und dann die
00:06:58: Frage, was ist das in Bezug auf das von der Prophylaxe Abteilung generierte Honorar. Und dann gibt es
00:07:04: Praxen, die liegen bei 27 Prozent. Das ist auch so was, was wir bei der Mehrbandler Praxis gut
00:07:10: finden, 27 Prozent bis so 32 Prozent kann man machen. Und dann gibt es Praxen, die liegen
00:07:15: bei 45 Prozent. Es gibt sogar welche, die liegen bei 60 Prozent der beweidigen Potenzial-Analysen
00:07:21: mal rausgefunden. Und das sind logischerweise Werte, wo man schon davon ausgehen kann, dass die
00:07:27: Prophylaxe-Abteilung in sich nicht mehr wirtschaftlich ist in einem großen Betrieb, wo ja mit Overhead und
00:07:32: allen möglichen anderen Kostenarten auch noch gearbeitet wird. Maike, wenn ich da kurz einhaken
00:07:37: darf, du sagst Personalkostenquote, nicht dass unsere Zuhörer jetzt gerade denken Personalkosten,
00:07:43: kann ich die dann überhaupt ins Team tragen? Ja, das kann ich total verstehen. Ich finde auch super,
00:07:48: dass du da gerade intervenierst, weil Personalkostenquote, das ist wirklich so eine Giftkennzahl. Also
00:07:53: mit der darf man ganz vorsichtig umgehen. Und es stimmt schon, also mit der Personalkostenquote,
00:07:59: da gibt es ja zwei Möglichkeiten, die wirklich auf das gesamte Prophylaxe-Team zu berechnen. Also
00:08:05: gesamte Personalkosten im Prophylaxe-Team bezogen auf den Honorarumsatz, der da generiert wird.
00:08:11: Und dann kann man das natürlich auch noch weiter runter rechnen auf die einzelne Person, genau
00:08:16: wie das bei Zahnärzten ja auch geht. Nur weil es geht, heißt es nicht, dass es jetzt das Mittel
00:08:21: der Wahl ist, genau. Also die Praxis braucht schon den passenden Zeitpunkt und auch die Gesprächskultur,
00:08:25: um rauszufinden, ob das für sie im Moment eine Zahl ist, mit der man weiterkommt oder vielleicht
00:08:32: auch eher nur Leute erschreckt. Insofern braucht es hier auf jeden Fall auch Sensibilität, ein
00:08:37: besonderes Maß noch an Sensibilität rund um die Personalkostenquote, ja. So und dann ist als
00:08:42: viertes Interessant die Leistungsstruktur. Also wirklich zu wissen, wie viel von den Leistungen
00:08:47: sind PA-Leistungen, die im Prophylaxe-Team erbracht werden, wie viel ist IP, wie viel ist UPTC,
00:08:53: wie viel sind die 1040 und dann noch Begleitleistungen. Also diese vier Dinge. Und das ist so das Basisset,
00:08:59: mit dem man auf Teamleitungsebene dann auf Dauer schon sehr gut steuern kann. Nur ja,
00:09:06: Jovita, das ist kein Selbstläufer, ne? Ich habe jetzt ja mal so einen Überblick gegeben,
00:09:09: was die Betriebswirtschaft da kann. Aber nur, wenn wir die Daten irgendwie erheben,
00:09:13: haben wir ja noch nicht viel gewonnen. Genau. Also die Teamleitung darf natürlich auch an
00:09:17: diese Gespräche herangeführt werden. Theoretisch verlangen wir ja jetzt davon,
00:09:21: dass wir der Teamleitung sagen, so hier sind die Zahlen und jetzt mach mal was damit,
00:09:25: was auch immer und trage die an dein Team. Und wenn die Teamleitung vorher selbst gar nicht
00:09:29: gewohnt war, auch in ihrer Rolle vielleicht als Teil des Kernteams mit Zahlen zu arbeiten und
00:09:34: jetzt überträgt man ihr die Aufgabe sofort damit ans Team zu gehen, kann das oder ist das
00:09:39: wahrscheinlich ein zu großer Schuh an der Stelle, so dass man erst mal gucken darf, dass man a)
00:09:43: die Teamleitung im Gespräch mit der Praxisleitung, mit den Leitenden dafür fit macht, dass erst
00:09:49: mal da eine Sattelfestigkeit entsteht, bevor man dann ans Team geht. Genau. Da ist wahrscheinlich
00:09:54: auch erst mal es sinnvoll, zumindest ist meine Erfahrung, wirklich so mal so ein, zwei Quartale,
00:10:00: drei vielleicht, wirklich die Daten zu verfolgen. Also das ist die Praxisleitung, Praxisinhaberin,
00:10:07: leitendes Praxismanagement, je nachdem wie das in euren Praxen definiert ist,
00:10:11: zusammen mit der Prophylaxe-Teamleitung diese
00:10:15: Daten durchgeht, man bespricht sie und versteht auch erst mal, was überhaupt hinter den
00:10:21: Kennziffern ist, wie die sich ermitteln, was dafür Einflussfaktoren eine Rolle spielen.
00:10:26: Und da geht es dann schon auch darum, hier auf diese Weise ein Verständnis für Komplexität
00:10:32: zu erzeugen.
00:10:33: Jovita, das ist ja schon auch immer die Herausforderung.
00:10:35: Genau, das Verständnis für Komplexität und an der Stelle auch Ja, Kennzahlen machen was
00:10:40: messbar, aber wir wollen damit ja nicht irgendwie in eine Bewertung eingehen, die dann vielleicht
00:10:46: auf Widerstände stößt oder die als unfair empfunden wird oder also Gefühle, die sich
00:10:50: regen können, wenn man nicht die Arbeit mit Kennzahlen gewohnt ist.
00:10:53: Das ist echt so ein ganz kritischer Punkt, wenn Menschen merken, auf einmal werden hier
00:10:57: Sachen, Daten, erhoben, wie sie dann damit umgehen.
00:11:00: Genau, und dafür braucht es einfach die objektive Betrachtung der Zahlen und auch für alle
00:11:05: das Verständnis, dass man sich damit aneinander entwickelt und dass es für das positive Miteinander
00:11:12: im Gesamtkontext gut ist und dass es gar nicht darum geht, jemanden einzeln herauszustellen
00:11:18: oder jemanden einzeln abzuwerten.
00:11:20: Also die wildesten Sachen hört man da, ja die dann im ersten Moment, wo ich dann denke,
00:11:25: wie kommst du jetzt darauf, aber aus der Sicht der Teamleitung oder dann auch einen Schritt
00:11:29: weiter, aus der Sicht des Teams, ja, wenn man so deren Bedenken hört...
00:11:33: Und wenn auch immer weiß, so mein Stundensatz, die Prophylaxe-Teamleitung sind ja selber auch
00:11:39: noch Produktivkraft in der Prophylaxe-Abteilung, so dann wissen sie, oh mein Stundensatz ist,
00:11:43: was weiß, ich bei 105 Euro, die Kollegin hat womöglich aber 110 und warum hat hier, was
00:11:48: weiß ich, ich die Linda hat 85, wie kann das denn sein, da hätte ich gedacht die wäre viel
00:11:51: höher oder so.
00:11:52: Das heißt erst mal wirklich so eine konkrete Zahl, das ist ja im Grunde wie so eine Schulnote,
00:11:57: oder?
00:11:58: Ja, könnte man so sehen, also es macht einfach was sichtbar und dann geht es ja darum zu gucken,
00:12:03: wie du immer so schön sagst, Maike, die Geschichte hinter den Zahlen dann zu verstehen und wenn
00:12:07: jetzt jemand kommt mit der 85 und hat aber noch ganz, ganz viele andere Aufgaben, die
00:12:12: nebenher, davor alle gemacht werden, dann relativiert sich das natürlich und es geht
00:12:17: immer um die Geschichte dahinter und dann immer um die Entwicklung, die in der jeweiligen
00:12:21: Zahl an Potenzial drin liegt.
00:12:23: Ja, genau diese Komplexität, wir schulen das ja in unseren Teamleitungslehrgängen, in
00:12:29: Praxisleitungslehrgängen ist das natürlich auch immer ganz zentrales Thema.
00:12:33: Die Komplexität, wie wirken die Dinge zusammen und das ist jetzt hier zum Beispiel, wenn
00:12:37: man sich dann gemeinsam im Leitungsteam, im erweiterten Leitungsteam, was wir jetzt hier
00:12:41: mal mit inklusive Teamleitung definieren, mal über die Daten beugt und dann hat man
00:12:46: Geschichte hinter den Zahlen, den Zusammenhang zwischen Terminmanagement und Effizienz und
00:12:51: Stundensatz oder auch so Dinge wie Relation von Zahnärztestunden zu Prophylaxestunden,
00:12:56: wir sind ja so diejenigen, die da ungefähr eins zu eins empfehlen, das heißt wenn ich
00:13:00: 100 Behandlungsstunden pro Woche im zahnärztlichen Bereich habe, empfehlen sich 100 Prophylaxestunden,
00:13:05: so nicht in einer Spezialistenpraxis, sondern in einer allgemeinzahngesundheitlichen mit den normalen
00:13:10: Ausprägungen.
00:13:11: Und klar, wenn ich dann, sagen wir mal, 100 Zahnärztunden, gut jetzt in Praxisstruckkunde
00:13:16: unterwegs sind, sind es eher 400 Zahnärztunden, aber wenn denen dann nur 200 Prophylaxestunden
00:13:22: gegenüberstehen, dann müssen wir uns nicht wundern, dass das schwierig wird mit dem Durchsatz
00:13:26: von 1040 und UPTC auf 100, dann komme ich wahrscheinlich nur auf einen schlechteren Werk.
00:13:31: Jedenfalls ist das was, wo es so ein bisschen Training braucht, es braucht Übung, um tatsächlich
00:13:36: diese Zusammenhänge und die Einflussfaktoren dann auch zu analysieren, hinter denen dann
00:13:42: ja auch die Möglichkeiten von Optimierung liegen.
00:13:44: Auch so Routine im Zimmer zum Beispiel, wie Auslastung der Prophylaxe wird ja entscheidend
00:13:49: auch darüber gesteuert, wie dann tatsächlich zahnmedizinisch mit der Prophylaxeleistung
00:13:53: umgegangen wird, was ist PSI, was ist die Behandlungsstrecke, was wird daraus abgeleitet, wie erfolgt
00:13:58: die Remotivation, meine Patienten, die rausgegangen sind, was sind die Behandlungsleitlinien, ist
00:14:03: die Prophylaxe wirklich im Zentrum der präventiven Zahnheilkunde verankert oder nicht.
00:14:08: Also diese ganzen Sachen spielen dann eine Rolle und das ist uns wichtig, das auch an
00:14:12: dieser Stelle rüber zu bringen, es ist nicht wie Schalter umlegen, sondern das Verständnis
00:14:17: für Komplexität, das entwickelt sich über eine gewisse Zeit, das braucht ein Training
00:14:21: und die Daten, die wir eben ausgeführt haben und die wir dafür empfehlen auch für die
00:14:26: Steuern, die sind sehr hilfreich, um die Geschichte hinter den Zahlen dann aufzuschließen, um
00:14:31: da so ein Eingangstort zu finden.
00:14:33: Was wir natürlich auch nicht vergessen dürfen, dass wir gewisse Voraussetzungen auf der Position
00:14:37: der Teamleitung brauchen, schlichtweg.
00:14:40: Ja, aber was würdest du da so als Kern erst mal sagen oder als wirklich was mit richtig
00:14:43: fetter Priorität?
00:14:45: Wenn es eine Sache ist, die ich rausgreifen müsste, wäre es die Haltung, also die Haltung,
00:14:49: die die Teamleitung entwickelt.
00:14:51: Dass sie a) im Sinne der der Praxisziele unterwegs ist und dann auch die Kennziffern in den
00:14:55: Kontext stellt.
00:14:56: Also dass sie sich auch nicht sofort selber angegriffen fühlt, dass sie mit einer Selbstreflexion
00:15:02: auch die Daten aufnehmen kann, dass sie analytisch rangeht oder wie würdest du das noch weiter
00:15:07: aufschlüsseln?
00:15:08: Ja genau, das sind die Punkte und dann ist es aber auch so was wie menschliche Reife
00:15:11: an der Stelle, die es dafür braucht, dass sich diese, diese Haltung entwickeln kann, dass
00:15:15: die Vertraulichkeit, die mir entgegengebracht wird an der Stelle, beziehungsweise das Vertrauen,
00:15:19: was mir entgegengebracht wird, dass ich damit gut umgehe und dass nicht irgendwie so was
00:15:23: passiert wie im Team so:
00:15:25: "Ich habe jetzt die Zahlen und du hast die nicht", und dass so was wie Macht da reinkommt, weil
00:15:29: das wäre natürlich sträflich an der Stelle.
00:15:31: Das ist tatsächlich ein Thema, also dieser Weg in der Teamleitung wirklich zu einer so
00:15:36: eine gewogenen persönlich reifen Führungskraft zu werden, der ist schon ein bisschen länger
00:15:41: manchmal, Jovita, oder?
00:15:42: Ja, der ist länger.
00:15:43: Wir gehen den ja mit den Teamleitungen, wir haben da teilweise auch ganz tolle Erfolge,
00:15:47: einige tun sich ein bisschen schwer.
00:15:49: Ja, es ist einfach das Verständnis dafür, dass Führen eine dienende Aufgabe ist, und
00:15:54: an der Stelle darf die Teamleitung die erfüllen und sich das immer wieder bewusst machen,
00:15:59: auch im Sparring dann mit den Leitenden.
00:16:01: Das heißt also, das "hire for attitude, train for skills", wir bleiben bei dem alten Thema, also wir brauchen
00:16:07: die Person, die Richtung, ja, die aus ihrer persönlichen Haltung heraus
00:16:11: erst mal in der Lage ist auch in der gebotenen Vertraulichkeit und mit dem breiten Blick
00:16:16: mit Daten umzugehen, aber dann am Ende ja auch, das haben wir in der Praxisleitung
00:16:19: genauso eigentlich auf der anderen Ebene, auch das Potenzial hat als Führungskraft in
00:16:24: den Augen ihres Teams auch wahrgenommen zu werden, oder?
00:16:27: Genau.
00:16:28: Ja, ja.
00:16:29: Und dem voran steht natürlich ganz oft oder wie so oft schon besprochen, die Rollenklärung
00:16:33: einfach an der Stelle, dass der Mensch jetzt für sich weiß, bin ich hier fachlich unterwegs
00:16:38: oder bin ich hier auch entwickelnd unterwegs?
00:16:41: Und wenn ich entwickelnd unterwegs bin, im Sinne von Potenziale freisetzen, welche Aufgaben
00:16:45: gehören dann zu mir als Teamleitung?
00:16:47: Ja.
00:16:48: Im Grunde ist das ja auch so, vielleicht ein Gradmesser, wann der rechte Zeitpunkt ist, um in das
00:16:54: Steuern mit Kennzahlen tatsächlich einzutauchen als Teamleitung.
00:16:57: Ich meine, rein nur für fachliche Sachen bringt es noch nicht so viel, die eigentliche
00:17:02: Brillanz kann sich entwickeln, wenn dann eben auch die Performance-Steuerung oder auch ich
00:17:08: sehe hier die Leute in meinem Team und möchte, dass sie in die Stärke kommen, also wenn das
00:17:12: quasi von der Teamleitung auch mitverantwortet werden kann.
00:17:16: Genau.
00:17:17: Ich würde das auch als Prozess sehen.
00:17:18: Also wenn ich ganz frisch, jung, neu in der Teamleitung bin, also jetzt jung gar nicht
00:17:21: gemeint aufs Alter bezogen, sondern einfach von der zeitlichen Perspektive, ich würde
00:17:26: nicht direkt starten und sagen so und jetzt hier Teamleitungen,Tschakka wir starten mit
00:17:30: den Zahlen, sondern das behutsam anzugehen.
00:17:33: Bei das Interesse an Zahlen manchmal groß ist?
00:17:35: Ja, das stimmt.
00:17:36: Das ist ja auch sehr unterschiedlich.
00:17:38: Manche finden die Zahlen super spannend und sind dann auch sehr schnell zahlenfixiert
00:17:43: und auch sehr affin für das Verständnis und andere wiederum fühlen sich in erster Linie
00:17:47: bedroht.
00:17:48: So, das ist ja auch interessant.
00:17:50: Ja, und dann so, wenn wir zum Schluss kommen, ist das natürlich auch noch die Frage, was
00:17:53: kann die Praxisleitung dafür tun, damit das Ganze funktioniert, weil wir haben ja schon
00:17:58: häufiger erlebt, die Menschen werden in die Teamleiterqualifizierung reingesetzt und
00:18:02: machen das auch gerne und ja, danach kommen sie wieder zurück nach Hause in die Praxis
00:18:08: und dann ist doch erstmal so was wie Enttäuschung da, was dann daran liegt, dass man im Vorfeld
00:18:13: miteinander jetzt, Praxisleitung, also Inhaber, Inhaberin bzw. Leitendes Praxismanagement und
00:18:18: die Teamleitung gar nicht richtig geklärt haben, was soll dann überhaupt in der Teamleitungsposition
00:18:23: erreicht werden, was wollen wir damit, warum machen wir das Ganze?
00:18:26: Und da ist Steuern mit Kennzahlen natürlich nur ein Teilbereich davon, aber ist das schon
00:18:31: jetzt nochmal eben wichtig, weil wir das ja schon wiederkehrend erleben.
00:18:34: Genau, das darf geklärt werden.
00:18:35: Jedenfalls, an dieser Stelle ist mir schon nochmal wichtig auch klar zu machen, es braucht die
00:18:39: begleitenden Gespräche seitens der Praxisleitung und man kann als Teamleitung nicht von jetzt
00:18:44: auf gleich produktiv ein Teamkultur bewusst und so weiter mit Daten umgehen, das wird
00:18:49: nicht funktionieren, sondern das brauchen bis behutsames Herantasten, beginnt mit dem Verständnis,
00:18:54: was messen wir hier überhaupt, später natürlich auch ist ein Planungsprozess total interessant,
00:19:00: das wollen wir dann zum Beispiel als Zielwert erreichen, wieviel 1040, UPTC ist auch 100,
00:19:05: halten wir dann in unserem Praxiskonzept für sinnvoll, wie kommen wir dahin, aber das
00:19:08: Ganze funktioniert nur, wenn Praxisleitung und Teamleitung auf diesem Weg sehr eng beieinander
00:19:13: sind und auch die Gesprächszeiten miteinander haben.
00:19:16: Genau, und in welcher Kultur und in welchem Geist möchte ich messen oder mir die Kennzahlen
00:19:21: angucken, das ist wahrscheinlich das, was so über allem steht.
00:19:23: Ja, was wollen wir damit überhaupt erreichen und wie kriegen wir das Team in diese Haltung
00:19:28: auch insgesamt, dass wir hier miteinander Potenziale freisetzen wollen, im Sinne der Patienten
00:19:33: und dabei miteinander natürlich auch noch einen guten Arbeitsalltag gestalten.
00:19:36: Genau.
00:19:37: Ja, prima.
00:19:38: So, dann glaube ich haben wir alles, was wir dazu so erhellen wollten, auch ganz gut
00:19:43: rund bekommen, oder?
00:19:44: Und wenn nicht, dann gibt es noch eine Folge.
00:19:46: Ja, das ist doch eine super Idee, da lassen wir uns auf jeden Fall nochmal eine extra Folge
00:19:49: dazu machen, da ist ja auch eine Menge zu zu wissen und zu zu sagen.
00:19:53: Ja, für heute meine Lieben, war es das.
00:19:55: Wir wollen euch motivieren, wirklich offen mit Kennziffern umzugehen, wollen euch warnen,
00:20:00: es ist kein Selbstläufer, also es braucht wirklich einen Prozess, der da festgelegt
00:20:03: sein und aber am Ende es ist keine Raketenwissenschaft, man kann das alles lernen, es ist kein Hexenwerk.
00:20:08: Und mit den Daten zu arbeiten, auch auf die Leitungsebene, bringt die Praxis richtig
00:20:13: schön in ihre Gesamtstärke, also überlegt, wie ihr es hinkriegt und wenn ihr Fragen dazu habt,
00:20:19: meldet euch gerne.
00:20:20: Vielen Dank.
00:20:21: Auch ich sage Danke.
00:20:22: Und dann bis bald, oder?
00:20:23: Bis bald.
00:20:24: Ciao.
00:20:25: Ciao.
00:20:26: Ciao.
00:20:27: Ciao.
00:20:28: Ciao.
00:20:29: Ciao.
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