(015) Schlüsselposition Praxismanagement – je größer, desto anders
Shownotes
Praxismanagement in der Zahnarztpraxis bedeutet zumeist: Organisation, Abrechnung, Verwaltung. Doch mit der Entwicklung zur Mehrbehandlerpraxis bekommt der Bereich eine völlig andere Dimension. Wer es beim Gewohnten belässt oder zu spät reagiert, limitiert die Potenziale der Gesamtpraxis.
In dieser Folge sprechen Maike Klapdor und Jovita Bilajac über den herausfordernden Change-Prozess im Praxismanagement: Vom Administrationsfokus hin zu Leitungsaufgaben und Führungsverantwortung. Sie erörtern typische Fallstricke, skizzieren die sich verändernden Aufgaben und erläutern eine integrierende Herangehensweise für gelingende Entwicklung an dieser zentralen Schlüsselstelle.
Dabei wird deutlich: Das Praxismanagement wird im Wachstum zum Weichensteller für Struktur, Teamkultur, Zukunftsfähigkeit und Profitabilität. Es empfiehlt sich, hier nichts dem Zufall zu überlassen, sondern planvoll und umsichtig zu agieren.
Shownotes:
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Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich Willkommen bei Dental Spirits, dem Podcast für alle, die sich für gesundes Praxiswachstum
00:00:12: interessieren. Dieser Podcast bietet dir Inspiration und ganz konkrete Tipps für die
00:00:17: komplexen Herausforderungen der wachsenden Zahnarztpraxis. Mein Name ist Maike Klapdor,
00:00:22: mein Name ist Jovita Bilajac und heute sitzen wir hier zu zweit, um euch interessante Dinge rund um das
00:00:28: Praxismanagement nahezubringen. Denn das Praxismanagement im Wachstum, das hat ganz besondere
00:00:34: Herausforderungen und da bringen wir heute ganz konkrete Impulse. Also, schön, dass ihr dabei seid,
00:00:39: das Thema hat richtig Ladung. Denn der Bereich des Praxismanagements braucht auch im Wachstum
00:00:45: Fokus und Weiterentwicklung. Und wenn man das Praxismanagement nicht strukturiert, analytisch, auch
00:00:52: teilweise ein bisschen emotionsfrei angeht, dann setzt ihr euch damit womöglich einen
00:00:56: limitierenden Faktor und das wäre schade für eine Praxis, die ansonsten voll in ihre
00:01:01: Stärken kommen kann. Ja, das Thema Praxismanagement bewegt uns und wir wollten diese Folge auch
00:01:06: schon lange aufnehmen und letzte Woche ist mir ein Stellengesuch vor die Füße gefallen und das
00:01:12: war der ausschlaggebende Impuls, das Maike und ich jetzt heute hier zusammensitzen. Ich möchte
00:01:16: euch das Stellengesuch vorlesen. Hier steht "Erfahrene Praxismanagerin Qualitätsmanagement-Beauftragte
00:01:21: , Betriebswirtin der Zahnmedizin sucht neue Stelle, 35 Stunden und eventuell
00:01:27: Tageweise im Homeoffice". Klingt gut, oder? Beim Weiterlesen wird jedoch direkt deutlich, wo die
00:01:32: Krux liegen kann, denn es geht wie folgt weiter: "Meine Kompetenzen liegen vor allem in der
00:01:37: Abrechnung, Verwaltung, Organisation und Personalmanagement. Praxissoftware bevorzugt Charly."
00:01:44: So, warum ist es die Krux? Ja, dem gehen wir jetzt mal auf die Schliche. Denn an diesem Stellengesuch
00:01:49: wird ziemlich deutlich, dass Praxismanagement hier aus der rein operativen bzw. administrativen
00:01:55: und ausführenden Tätigkeit gedacht wird. Es wird der Fokus auf Abrechnung gelegt und die
00:02:01: Praxissoftware sollte im wachsenden Praxisbetrieb für das Praxismanagement eigentlich zur
00:02:06: Nebensache werden. Denn gesundes Praxiswachstum braucht ein wirklich qualifiziertes Praxismanagement,
00:02:11: nicht die Abrechnungsexpertin mit Zusatzaufgaben in Personal und/oder Organisation. Ja, das ist
00:02:17: ganz interessant, dass wir hier, dass wir hier in den vielen Begegnungen mit dem Praxismanagement,
00:02:24: sei es langjährig im Consulting oder auch in unseren Lehrgängen, immer wieder erleben,
00:02:28: dass also da die Rollenklarheit irgendwie nicht so richtig da ist und auch die Schätze,
00:02:34: die verborgen liegen, in den ganzen Aufgaben, die nötig sind im Management, um dann eben
00:02:40: auch die größere Praxis in ihre Möglichkeiten zu führen, um Strukturen auszubauen, um Renditen
00:02:46: auch herzustellen, die angemessen sind, um die Wohlfühlatmosphäre zu erzeugen, um die es geht,
00:02:52: dass diese ganzen Aufgaben irgendwie nicht gesehen werden. Wir gehen einmal ins Detail,
00:02:57: weil es uns schon wichtig ist, dass wir euch rüberbringen, was hier die Gedanken sind und was
00:03:04: hier auch, wie man einfach ein Griff an das ganze Thema bekommt. Ja, die Abrechnung ist natürlich
00:03:10: super wichtig, die ist auch in der wachsenden Praxis wichtig. Gleichzeitig brauchen wir auch eine
00:03:15: Erweiterung des Blickfensters: weg von Sachaufgaben hin zu persönlichen Anforderungen und so weiter.
00:03:21: Ja, wir schlüsseln das Thema mal analytisch auf miteinander. Ja, und möchten direkt starten mit
00:03:27: dem ersten zentralen Hinweis für euch. Denkt bitte, wenn ihr an Praxismanagement denkt,
00:03:32: nicht sofort in Personen, sondern denkt zunächst in Aufgaben. Also denkt in Aufgaben und deren
00:03:38: Wirkung und fragt euch immer, was soll das Praxismanagement erreichen? Denn eure Praxis soll
00:03:43: ja ihre Möglichkeiten in der großen Struktur ausschöpfen und das kann sie nicht, wenn Steuerung
00:03:48: von Personal, Kultur und zukunftsweisender Gesamtorganisation einfach so nebenbei läuft. Ich mach
00:03:54: da mal ein paar Beispiele, also wenn das onboarding nicht funktioniert, weil keiner Zeit hat sich
00:03:58: mit den Strukturen zu beschäftigen oder Zuständigkeiten nicht klar sind, wenn die neue Zahnärztin
00:04:04: den Schnuppertag hat und keiner Bescheid weiß, wenn sich niemand ausreichend Zeit für die
00:04:09: Azubi-Betreuung nimmt. Wenn Menschen kündigen, weil man in dieser Praxis ja nicht weiterkommt,
00:04:14: wenn der neue Zahnärzt anfängt, aber viel zu spät auffällt, dass das ausreichende Assistenz-Personal
00:04:20: gar nicht da ist, wenn zu wenig oder zu viele Patienten da sind, wenn die möglichen Honorastundensätze
00:04:25: nicht erreicht werden, weil die Fäden nicht zusammenlaufen, wenn es einfach immer wieder
00:04:29: nicht gelingt, Teamleitungen zu etablieren und wenn Menschen kündigen, weil sie sich nicht
00:04:34: gesehen oder schlecht behandelt fühlen. Oh, Jovita, da muss ich grad ganz tief atmen,
00:04:38: das kann ja richtig schlechte Laune machen. Aber mal einmal so zu sagen, was alles
00:04:43: nicht läuft, wenn das Praxismanagement dort stehen bleibt, wo es mal hingesetzt wurde.
00:04:48: Ja, das sind leider tatsächlich alles Dinge, die ich grad aufgezählt hab, die wir gesehen
00:04:52: haben in Praxen. Ja, es ist so. Genau. So, ihr schafft das und wir kriegen auch alle schnell
00:04:57: die gute Laune wieder, weil wir wissen natürlich auch die Lösung. Das heißt, die Frage, die
00:05:02: immer an uns rangetragen wird, ist, was sind das denn dann jetzt für konkrete Aufgaben?
00:05:06: Welche Management-Aufgaben kommen denn dann in der Mehrbehandler-Praxis hinzu? Und ihr
00:05:12: wisst, wir sind immer noch in der Denkategorie: Wir denken jetzt nicht in Personen, sondern
00:05:16: wir denken im Moment noch wirklich in Aufgaben. So, das ist zum Beispiel die Mitarbeiterführung,
00:05:21: Zielgespräche sind es, Feedbackgespräche, wirklich auch das schnelle Feedback, wenn
00:05:26: man feststellt, dass ein Fluggespräch mit Lästerei stattfindet. Sofort einwirken, sofort
00:05:31: klarmachen, in welcher Kultur, in welcher Kommunikation die Praxis bleiben möchte.
00:05:36: Es sind die systematischen Jahresgespräche. Es ist natürlich auch die Teamführung nach
00:05:42: modernen Führungsprinzipien. Da gehen wir gleich nochmal darauf ein. Dann ist es die
00:05:47: Mitwirkung an der Etablierung der Teamleitungsstruktur. Da wissen wir ja, dass das auch richtig
00:05:52: schwierig ist. Es ist auf jeden Fall eine Management-Aufgabe und sie braucht Konzept, sie braucht analytisches
00:05:59: Verständnis, sie braucht aufeinander aufbauende Schritte. Mit welchem Bereich wird angefangen?
00:06:04: Wer ist geeignet? Dann, wenn dieses entschieden ist, wie ist die Qualifizierung? Wie werden
00:06:10: die Personen, die man da in die Teamleitung entwickeln möchte, begleitet? Also das ist
00:06:15: alles Praxismanagement-Aufgabe und es ist wichtig, dass dafür Zuständigkeiten definiert
00:06:21: werden. Ich mache nochmal ein bisschen weiter mit den Aufgaben. Es ist auch die Ermittlung
00:06:25: des Personalbedarfs natürlich im wachsenden Team. Wenn ich Zahnärzte beispielsweise einstelle,
00:06:30: ist es logisch, brauche ich auch die entsprechenden Assistenzkapazitäten dazu. Es passiert viel
00:06:34: zu oft, dass man entweder den Überhang auf der einen oder auf der anderen Seite hat und
00:06:39: da zufällig reingeraten ist. Dann natürlich, dass bewusste Ausspähen nach Talenten,
00:06:46: nach Potenzialträgern, wer im Azubi-Bereich macht einen richtig guten Eindruck, kann Förderung
00:06:50: gebrauchen? Wer hat vielleicht das Zeug dazu, in die Teamleitung heranzuwachsen? Wer fällt
00:06:56: gut auf und kann gefördert werden Richtung Prophylaxe und ähnliches. Dann die Erarbeitung
00:07:02: von Karriere- und Gehaltsmodellen, das ist etwas, was noch recht neu ist für die Praxen,
00:07:08: was aber auf jeden Fall auch zunehmend Relevanz bekommt. Das ist was im Praxismanagement initial
00:07:14: dann auch angestoßen und mitverfolgt wird. Ja, da sind wir mittendrin in diesen ganzen
00:07:18: Themen rund um Menschen. Das ist natürlich auch Recruiting, Onboarding. Da geht es nicht
00:07:23: nur darum, Stellenausschreibung zu verfassen. Das klappt in den meisten Praxen schon sehr
00:07:27: gut, sondern es geht wirklich auch darum, wenn die Menschen dann da sind, die Onboarding-Prozesse
00:07:32: zu gestalten, zu schauen, wie die Leute gut andocken, auch gut sozial andocken in der
00:07:36: Praxis, wie es gelingt, die Probezeiten gut aktiv zu begleiten, sodass miteinander die
00:07:42: Möglichkeiten, die sich in der Zusammenarbeit ergeben, auch wirklich gesehen und ausgeschöpft
00:07:47: werden. Das ist so dieser Bereich. Um Menschen gewesen, dann gibt es natürlich noch alles
00:07:52: rund um Strukturausbau. Die wachsende Praxis steht vor vielen Aufgaben im Strukturausbau.
00:07:59: Viele Dinge sind zu regeln, die im kleineren Betrieb einfach laufen gelassen werden können.
00:08:04: Hier geht es darum, was ist zu digitalisieren? Wie können überhaupt Digitalisierungsprozesse
00:08:10: aufgebaut werden? Das Bewusstsein darüber, dass das Team keine acht neuen Softwares pro
00:08:15: Jahr verträgt, sondern wirklich das Bewusstsein darüber, wie gehen wir es an? Wie wird das mit
00:08:19: Kommunikationssoftware, für welche entscheidet man sich, wie wird sie implementiert, sodass
00:08:23: sie tatsächlich auch den Nutzen schafft, den man sich davon verspricht? Was ist im Bereich
00:08:28: von QM in der Therapie, wie erfolgt die Festlegung von Behandlungsleitlinien? Wie sind die Schnittstellen
00:08:34: organisiert von der Rezeption ins Zimmer, rund zur Prophylaxe? Also all diese Dinge,
00:08:40: die festzulegen sind, damit die Praxis auch im größeren Team glatt durch den Alltag kommt
00:08:46: und auch Konfliktherde sich daraus ergeben, dass im Team Klarheit fehlt, dass diese Konfliktherde
00:08:54: möglichst klein gehalten werden. Und dann abschließend als dritter Bereich ist natürlich
00:08:59: auch noch das zielorientierte Arbeiten mit Daten ein großes Themenfeld. Also wachsende
00:09:04: Praxismanagement-Aufgaben sind auch zum Beispiel an der Unterscheidung festzustellen. Man erhebt
00:09:10: nicht nur irgendwelche Daten und legt sie irgendwem hin, sondern hier gehört es dazu,
00:09:16: sich mit den Daten auseinanderzusetzen, zu schauen, was sagen sie mir denn, die Daten
00:09:20: zu interpretieren, sich mit Praxisinhabern zu treffen, darüber nachzudenken, was ist
00:09:28: unser Plan gewesen, was ist der Ist-Wert, wie kommt die Differenz zustande, was ist die Geschichte
00:09:34: hinter den Zahlen. Also wirklich, dass aktive Mitdenken im Produktivprozess klingt jetzt
00:09:40: vielleicht so ein bisschen hart oder zu mechanistisch, aber es geht schon auch darum, die Wertschöpfung
00:09:45: der Praxis zu verstehen und dann seitens des Managements daran mitzuwirken, die verschiedenen
00:09:51: Einflussfaktoren analytisch zu hinterfragen und miteinander dafür zu sorgen, dass die
00:09:56: ganze Kraft, die die Praxis auf die Straße bringen kann, gute Zahnmedizin in der gebotenen
00:10:01: Effizienz und im guten Gefühl, für alle wirklich zu realisieren. So, ja, das war jetzt
00:10:06: ein bisschen langatmig. Ich hoffe, das war nicht zu viel, Jovita lacht noch. Ich darf
00:10:12: nochmal kurz das Thema abschließen. Also dies war so ein kurzer Ausflug in all die
00:10:17: Aufgaben, die kein Luxus sind, sondern wirklich wichtig sind im Sinne von Umstellung der Praxis
00:10:23: hin zu den Erfolgsstrukturen der gesund wachsenden Mehrbehandlerpraxis. Ja und wahrscheinlich
00:10:29: habt ihr euch jetzt beim Hören der Aufgaben direkt gefragt, wer das macht in eurer Praxis,
00:10:34: vielleicht direkt auch euer Praxismanagement im Kopf. Wir wollen nur noch einmal innehalten
00:10:38: und zurückschwenken und sagen, bevor wir jetzt über eine konkrete Person nachdenkt
00:10:43: oder konkrete Person im Kopf habt, ist noch eine ergänzende Thematik wichtig. Denn wir
00:10:48: brauchen eine Führungskraft. Also wir brauchen nicht jemanden, wie zu Beginn erwähnt, jemanden,
00:10:53: der administrativ Dinge abarbeitet, sondern wir brauchen wirklich jemanden, der sich
00:10:57: über die Sachaufgaben hinaus auf die führenden Aufgaben konzentriert. Das ist was von Sandwich
00:11:04: -Thematik, Jovita, oder? Genau, es ist was von Sandwich-Thematik und es ist auch was von
00:11:09: Weiterentwicklung in dieser Leitungsposition. Ja, also was macht die wirklich wirksame
00:11:14: Führungskraft aus? Und das haben wir immer wieder erlebt, dass Menschen, die ausführungsorientiert
00:11:20: arbeiten, die hervorragende, zuverlässige, loyale Arbeit leisten, dann die Frage stellen,
00:11:27: was muss ich denn dann anders machen? Und es geht tatsächlich darum, hier eine andere
00:11:31: Dimension von Aufgabenerledigungen zu finden und auch eine andere Perspektive auf das
00:11:37: Praxismanagement zu finden. Und wo also eine Verhaltensweise im Teamkortext sehr wertvoll
00:11:43: ist, die kann in der Führungsrolle, und es geht dann im Praxismanagement in der großen Praxis
00:11:49: ganz klar auch um eine Führungsrolle, hinderlich sein, wenn sie nicht angepasst oder eben weiterentwickelt
00:11:55: wird. Wir machen da zum besten mal ein paar Beispiele, glaube ich. Ja, ich denke ein sehr
00:11:59: anschlussfähiges Beispiel ist die Harmoniebedürftigkeit. Also wenn ich jetzt einen Menschen hab in meinem
00:12:05: Team, der harmoniebedürftig ist, der grundsätzlich im Team für ein gutes Miteinander sorgt und
00:12:10: einen tollen Teamgeist fördert und all das mitbringt, wenn diese Person jetzt ohne Qualifizierung
00:12:15: in die Führungsrolle hineinschlüpft, dann kann das hinderlich sein. Hinderlich dahin,
00:12:20: dass sie im Prinzip Konflikte vermeiden will, weil sie keine unpopulären Entscheidung treffen
00:12:24: mag, kann vielleicht auch schlecht Grenzen setzen.
00:12:27: Und ja, vermeidet Konflikte. Und das ist in der Führungsrolle nicht dienlich.
00:12:32: Also ne gewisse Konfliktbereitschaft, ist da einfach notwendig, um miteinander
00:12:38: durch den Konflikt gestärkt rauszugehen.
00:12:40: Genau, die Dinge dürfen angesprochen werden, damit sie sich ändern.
00:12:43: Ja, ich möchte auch noch mal ein Beispiel bieten. Und zwar ist es vor allem auch,
00:12:46: dass Setzen eigener Impulse und auch das Vertreten von Überzeugungen gegen Widerstände.
00:12:51: Also das sieht man zum Beispiel oft im Terminmanagement, also wenn tatsächlich auch so Produktivitätsdellen
00:12:59: erkannt werden, wo dann wirklich auch noch mal einen analytischen Blick auf so einen Wochenverlauf
00:13:04: sinnvoll ist und dass das Management sich dann wirklich auch eine Meinung bildet,
00:13:08: da auch eigeninitiativ drauf kommt. Was ist das, da an dem Mittwoch-Nachmittag
00:13:12: oder an diesem Donnerstag von 10 bis 12, da laufen wir irgendwie unter unseren Möglichkeiten
00:13:18: oder hier haben wir ein Zimmerproblem und das könnte man so und so lösen.
00:13:22: Also das wirklich, dieses Setzen von Optimierungsimpulsen und die Beobachtung des Betriebs,
00:13:28: dass das auch zu einer eigenen Aufgabe gemacht wird.
00:13:32: Und dann, wenn da sich auch eine Idee von Optimierung entwickelt im Praxismanagement,
00:13:38: dass die dann tatsächlich auch argumentiert wird, auch verteidigt wird, dass dieses "Nee,
00:13:43: haben wir doch immer anders gemacht und war doch gut", "Nein, ich habe jetzt hier eine Idee
00:13:46: und ich möchte, dass wir alle darüber reden." Also das ist auch das, was Führung nochmal
00:13:51: anders macht als eine rein administrative Arbeitshaltung.
00:13:55: Und dann ist noch ein solch Teil, das ist uns auch häufig begegnet, es ist diese schnelle Parteinahme.
00:14:01: Man ist mit den Kolleginnen lange zusammen und hat dann natürlich auch
00:14:08: gewisse Verbindungen und wenn dann Themen auftauchen, dann passiert es eben oft,
00:14:14: dass schnell eine Parteinahme erfolgt und die Führungskraft macht es anders.
00:14:18: Sie ist der ruhige Pol, sie hat eine Zuhörerrolle, sie reflektiert, was da passiert
00:14:22: und überlegt sich aus einer Metaposition, wie können mögliche Konflikte gelöst werden,
00:14:29: wenn zwei Leute zur selben Zeit Urlaub haben wollen, wenn es Schwierigkeiten gibt in der Dienstplanung,
00:14:34: weil der zugesagte Yoga-Kurs genau in das Zeitfenster fällt, wo man gerade noch eine Assistenz braucht
00:14:41: oder diese vielen Konflikte, die es da überall gibt und da eben schon auch in der Ruhe zu bleiben,
00:14:47: in einem Vertrauen zu bleiben, auf die gute Lösung und da als Führungskraft
00:14:53: tatsächlich auch das Vertrauen aller zu genießen.
00:14:56: So und dann noch, ich habe eben in der Anzeige, die du vorgelesen hast,
00:14:59: Jovita, oder in Auszügen vorgelesen hast, Homeoffice, wollte sie auch ganz gerne haben,
00:15:03: die Person, die da geschrieben hat. Also Führung erfordert auf jeden Fall auch Präsenz.
00:15:07: Also dieses Praxismanagement, das leitende Praxismanagement aus dem Homeoffice,
00:15:12: da habe ich jetzt in den vielen Jahren nicht ein funktionierendes Beispiel für gesehen.
00:15:17: Im Gegenteil, Menschen, die sich dann mal zu einer Zeit, als gerade Homeoffice dran war,
00:15:21: gab ja auch Gründe, aber die dann sich zwei, drei Tage pro Woche ins Homeoffice zurückgezogen haben,
00:15:27: ja, da kann ich in Ruhe meine Aufgaben erledigen und so weiter, ja, alles nachvollziehbar.
00:15:31: Aber leitendes Praxismanagement darf mitkriegen, was passiert in der Praxis,
00:15:37: darf mitwirken, an Vorbildfunktionen, wie reden wir miteinander,
00:15:41: in welcher Kultur gehen wir miteinander um, darf Augen und Ohren auch überall haben
00:15:45: und greifbar sein für Gespräche, für partnerschaftlichen Austausch.
00:15:49: Also Homeoffice und Führung in der Zahnarztpraxis ist für mich ein Widerspruch.
00:15:55: Es kann sein, dass ein Homeoffice-Tag funktioniert, aber mehr würde ich sagen, ist schwierig.
00:16:00: Ja, da schließt sich ein Gedanke an, den ich gerade noch die ganze Zeit im Kopf habe,
00:16:04: denn reines Abarbeiten genügt nicht.
00:16:07: Und wenn ich mit der Homeoffice-Gedanken komme und dann auch genau mit dem Argument,
00:16:11: dann kann ich meine Dinge abarbeiten, ja, aber dann wirklich pointiert
00:16:16: und wenige Dinge, die dann tatsächlich abzuarbeiten sind.
00:16:19: Weil leitendes Praxismanagement, da geht es nicht mehr um reines Abarbeiten,
00:16:23: sondern da geht es um dieses vorausschauende Denken, um die Strategieentwicklung
00:16:27: und um das Mitgestalten der Praxis. Und das ist keine Frage mehr von,
00:16:31: wie viel schaffe ich, in welcher Zeit abzuarbeiten.
00:16:34: Ja, und da ist so diese Präsenzleistung, heißt natürlich nicht, dass die Tür immer offen ist
00:16:38: und jeder darf reinstürmen, das auf keinen Fall, hier geht es schon auch noch darum,
00:16:41: Ruhezeiten zu finden, in denen ein Konzeptarbeit stattfinden kann in der Praxis,
00:16:45: aber eben schon auch in der Praxis und nicht mehrheitlich zu Hause.
00:16:49: Ja, so, jetzt einmal durchatmen.
00:16:54: Wir wollen das mal zusammenfassen. Also wir haben drei Herausforderungen
00:16:57: und kommen dann natürlich auch gleich zu dem Lösungsansatz, den wir euch empfehlen.
00:17:01: Was sind die drei Herausforderungen? Es kommen im Praxiswachstum vielfältige
00:17:05: Management-Aufgaben hinzu, deren Erledigung ganz zentral damit zusammenhängt,
00:17:10: ob die Praxisziele im größeren Radius erreicht werden können oder nicht.
00:17:14: Also das bedingt sich.
00:17:16: Dann das Ganze, das ist der zweite Punkt, idealerweise aus einer reflektierten
00:17:20: und qualifizierten Führungshaltung heraus, also wirklich eine Führungskraft,
00:17:25: Führungshaltung da ist und nicht nur rein der Fokus auf das Ausführen von Aufgaben.
00:17:32: Und dann ist es natürlich genauso wichtig, dass die verdienten wertvollen
00:17:37: Schlüsselkräfte der Praxis und dazu gehört natürlich immer auch die Person,
00:17:42: die Personen, die schon so ein bisschen ins Praxismanagement reingewachsen sind,
00:17:46: aber eben noch Verantwortung tragen, womöglich für Abrechnung und Ähnliches,
00:17:49: dass die in der anstehenden Weiterentwicklung des Organigrams natürlich mitgenommen werden.
00:17:54: Also es geht hier nicht darum, irgendwen auszugrenzen, es geht darum,
00:17:57: miteinander quasi in die nächste, aufs nächste Level zu kommen.
00:18:01: Das ist die dritte Herausforderung.
00:18:03: So, heißt konkret zum Organigramm, dass man sich überlegen darf,
00:18:08: wie kriegen wir dann jetzt die ganzen zusätzlichen Management-Aufgaben untergebracht?
00:18:13: Also diese überlastete Praxismanagerin mit zunehmender Aufgabenfülle
00:18:17: und einem riesigen Berg an Überstunden, das haben wir in vielen Praxen gesehen.
00:18:21: Das mag mal vorkommen, aber das kann höchstens eine Übergangsphase sein,
00:18:25: die auch als Übergangsphase von allen Beteiligten so eingeordnet wird.
00:18:29: Es braucht auf jeden Fall mehr Manpower, mehr Stunden.
00:18:33: Es braucht mehr als eine Person und es braucht vor allem auch Rollenklarheit.
00:18:38: Also wir brauchen logischerweise die funktionierenden Abrechnungs- und Organisationsroutinen, ganz klar,
00:18:43: aber eben darüber hinaus auch genau das, was wir jetzt hier ausgeführt haben.
00:18:47: Dann lasst uns mal einen Schwenk zur Lösung machen.
00:18:50: Also wie kann es jetzt aussehen, wie kann es funktionieren?
00:18:53: Wir wissen, ihr braucht erweiterte Führungskapazitäten.
00:18:57: Also wenn ihr Praxiswachstum anstrebt,
00:18:59: dann macht euch lieber früher als später auf die Suche nach einer Ergänzung eures Führungsteams.
00:19:04: Denn Praxismanagement in der wachsenden Praxis ist nicht mehr durch eine Person abgedeckt.
00:19:09: Ihr könnt für euch analysieren, was läuft gut, also welche Aufgaben sind aktuell mit ausreichendem System abgedeckt
00:19:16: oder eben auch nicht, wo brauche es Aufmerksamkeit, wo darf die Qualität gesteigert werden
00:19:21: und wie sind generell eure Wachstumsziele der Praxis.
00:19:24: Und dann dürft ihr euch euer Konzept der Zukunft überlegen.
00:19:27: Also was bleibt auf dem Platz des aktuellen Praxismanagments, welches
00:19:31: ihr habt, für welche Aufgaben braucht es gegebenenfalls ergänzende Kapazitäten?
00:19:36: Ja, da geht es dann schon auch wirklich um einen transparenten Kommunikationsprozess.
00:19:42: Also es braucht einen guten Schulterschluss auch.
00:19:44: Also wir stellen schon fest, dass diese Dinge in den Praxen häufig spät besprochen werden, oder?
00:19:49: Oder auch zu spät manchmal?
00:19:51: Man läuft da so rein, also wenn die Stellen besetzt sind und man in den gewohnten Routinen weitermacht,
00:19:57: dann fällt das ja auch gar nicht unbedingt auf, dass gegebenenfalls eine Person fehlt
00:20:01: oder dass gewisse Aufgaben nicht abgedeckt sind, weil man sich damit noch nicht beschäftigt hat.
00:20:05: Ja, da ist irgendwie so ein Automatismus manchmal drin, das ist uns auch wichtig für heute,
00:20:09: dass wir auf diesen Automatismus mal hinweisen und bitten, den zu hinterfragen.
00:20:14: Also die Anpassung eben im Praxismanagement hängt entscheidend damit auch zusammen,
00:20:19: dass es zu guten Ergebnissen kommt, dass man einfach vertrauensvoll miteinander redet und offen spricht
00:20:24: und wie ist es dann eben mit den zusätzlichen Aufgaben,
00:20:27: wie ist es mit der Führungsrolle, die wir hier zusätzlich brauchen.
00:20:30: So und dann ist die Frage, wie kann die Erweiterung dann konkret angegangen werden?
00:20:35: Also welche Aufgaben können gegebenenfalls von Inhabern, Inhaberinnen übernommen werden?
00:20:40: Das ist übrigens eine ganz häufige Lösung auch,
00:20:43: dass Inhaberinnen und Inhaber in einige Managementaufgaben reinwachsen, die übernehmen.
00:20:48: Wir haben das aktuell im laufenden Praxisleitungslehrgang,
00:20:52: der war gestartet in Nürnberg vor ein paar Wochen
00:20:55: und da gibt es mehrere Praxen, die von mehreren Inhabern geführt werden.
00:21:00: Da ist es natürlich naheliegend, zunächst mal die hinzukommenden Managementaufgaben auch tatsächlich dort anzusiedeln.
00:21:06: Und dann hat man nochmal einen anderen Konflikt, wie gehen Behandlungstunden am Patienten runter,
00:21:11: um Kapazität zu schaffen für solche Aufgaben.
00:21:14: Aber dass wird uns heute nicht beschäftigen, das ist jedenfalls eine Lösung.
00:21:18: Und ja, man kann dann auch operativ überlegen,
00:21:21: dass es zunächst dann um Aufteilung geht, wer führt Feedbackgespräche,
00:21:25: wer übernimmt denn jetzt mal die strukturierten Mitarbeiterentwicklungsgespräche,
00:21:29: wer ist die Ansprechperson für die jeweilige Teamleitung
00:21:33: oder wer übernimmt das ganze Konzept der Etablierung von Teamleitungen.
00:21:37: Also da kann man ja auch mit der Zuordnung von einzelnen Bereichen zu einzelnen Menschen in der Praxis arbeiten,
00:21:43: sodass da erstmal über konkrete Aufgabenzuständigkeiten Zwischenlösungen gefunden werden,
00:21:48: bevor dann anschließend möglicherweise noch eine Neueinstellung stattfindet,
00:21:53: mit einem dann zugeschnittenen Aufgaben-Profil und auch noch einer zugeschnittenen Idee,
00:21:59: wie es im Organigramm der Praxis verortet wird.
00:22:01: Und dann ist ein ganz wichtiger Aspekt natürlich,
00:22:04: dass man sich selber, also als Praxisleitender, klar wird als Inhaber, als Inhaberin,
00:22:09: was möchte ich überhaupt, also wie sehe ich meine Rolle, dass ich reflektiert daran gehe
00:22:13: und dass ich mich frage, bin ich überhaupt bereit,
00:22:15: oder bin ich grundsätzlich bereit, Behandlungsstunden zu reduzieren für Managementaufgaben.
00:22:20: Wenn ich zum Beispiel weiß, dass ich das nicht möchte,
00:22:23: dann ist es natürlich auch eine Entscheidung,
00:22:25: zwingt einen dann nur dazu, sich relativ schnell um eine Einstellung zu bemühen,
00:22:30: die dann die Aufgaben übernimmt.
00:22:32: Denn ohne Übernahme der Aufgaben wird es nicht gehen.
00:22:34: Es ist dann nur eine Frage, wer es macht
00:22:36: und da braucht es eine Klarheit in der eigenen Rolle,
00:22:39: inwieweit ich da dieser Rolle als Inhaber gerecht werden möchte.
00:22:42: Genau, das haben wir auch häufiger gesehen,
00:22:44: dass dann irgendwann diese zusätzliche Einstellung getätigt wird, in welcher Form auch immer.
00:22:49: Und dann kommt ganz häufig der Satz,
00:22:51: "Ach, hätte ich doch schon mal früher machen sollen."
00:22:54: Also wir brauchen einfach ein ausreichend großes Führungsteam, auch in der Qualifikation,
00:22:59: nicht nur in der Quantität, um dann notwendigen Strukturausbau auch haltbar hinzubekommen.
00:23:06: Also so ist die Abfolge.
00:23:07: Erst das Führungsteam stehen haben, damit anschließend Strukturen ausgebaut werden können.
00:23:11: Das jetzt aber.
00:23:12: Nur mal nebenbei.
00:23:13: So, ja, klar.
00:23:15: Jetzt geht es vielleicht in den Köpfen auch schon los.
00:23:17: Hoch, das kostet aber alles Geld und ja, das kostet Geld.
00:23:20: Da sind weitere Personalkosten auf der Uhr.
00:23:23: Das wird so sein.
00:23:24: Wir können euch aus ganz breiter Erfahrung berichten, es lohnt sich.
00:23:28: Und das, was an Kapazität wirklich Empführungsteam hier mit auch Wahrnehmung der Aufgaben,
00:23:35: die wir gerade ausgeführt haben, passiert.
00:23:37: Das macht sich auf der Einnahmenseite der Praxis, auch in der Ruhe, in abnehmender Fluktuation,
00:23:43: in Erreichen von Honorarstundesätzen, die nicht möglich gewesen wären, wenn man eben
00:23:48: nicht in Führung und Struktur investiert hätte und so weiter.
00:23:51: Das macht sich da alles bemerkbar und es rechnet sich auf jeden Fall.
00:23:55: Das heißt, ja, man geht mit einer gewissen Vorabinvestition in ein Gehalt womöglich rein.
00:23:59: Nur, ihr könnte ganz sicher sein, das wird sich in Null-Komma-Nichts amortisieren
00:24:03: und das wird auch insgesamt die Praxis in eine Ruhe und in eine Zukunft führen,
00:24:08: die nur dann möglich ist, wenn eben das Führungsteam ausreichend gut besetzt ist
00:24:13: und das Praxismanagement wirklich auch ein neues Konzept bekommt, was der Praxisgröße dann auch entspricht.
00:24:19: Ja, das war unser Aufschlag zu dem großen Thema Leitendes Praxismanagement.
00:24:24: Ihr könnt euch sicher sein, dass wir noch einiges dazu zu sagen haben.
00:24:27: Wir hoffen dennoch, dass euch diese Folge jetzt mal die ersten Einblicke gegeben hat
00:24:32: für all das, was ihr im Praxismanagement für die wachsende Zahnarztpraxis berücksichtigen dürft.
00:24:37: Wir hoffen, ihr konntet wieder eine Menge für euch mitnehmen
00:24:39: und wenn ihr Fragen habt, bucht euch gerne ein Informationsgespräch bei uns über unsere Website.
00:24:44: Danke fürs Zuhören, bis zum nächsten Mal.
00:24:46: Ja, alles Liebe, danke fürs Zuhören und bis bald.
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