(023) Gesundes Wachstum beginnt innen – Führung, Positionierung und die Macht der Klarheit (mit Klaus Schenkmann)
Shownotes
In dieser Folge fokussieren wir den Blick ein gutes Stück breiter: Maike Klapdor spricht mit Klaus Schenkmann, Mitinhaber der Dentalmarketing-Agentur parsmedia und Host des Podcasts punk.tuell, über die vielfältigen Aufgaben und Dynamiken zeitgemäßer Praxisführung und deren Fundament. Gemeinsam beleuchten die beiden, wie sie die Entwicklung der Branche beobachten, welche Mission sie selbst an- und umtreibt und was in ihren Augen gelebtes, zukunftsfähiges Unternehmertum ausmacht.
Es wird aufgezeigt, wie Personal- und Patientenmarketing miteinander verzahnt sind und wie eine kraftvolle Positionierung sowohl im Team als auch nach außen entsteht. Es geht um das Zusammenspiel von Investitionen in Sachanlagen, Menschen und Marken sowie um die Kraft bewusster Entscheidungen. Und nicht zuletzt um die Frage, warum Selbstreflexion, Lebensplanung und Praxiswachstumsstrategie viel enger zusammenhängen, als es auf den ersten Blick scheint.
Ein Gespräch für alle, die Praxisentwicklung auch als persönliche Entwicklungsreise begreifen.
Shownotes:
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Transkript anzeigen
00:00:07: Herzlich willkommen bei Dental Spirits, dem Podcast für alle, die sich für gesundes Praxiswachstum interessieren.
00:00:13: Dieser Podcast bietet dir Inspiration und ganz konkrete Tipps für die komplexen Herausforderungen der wachsenden Zahnarztpraxis.
00:00:21: Mein Name ist Maike Klapdor und heute rede ich mit Klaus Schenkmann.
00:00:25: Klaus, ich geb dir gleich noch die Gelegenheit, dich selbst vorzustellen.
00:00:28: Jedenfalls, ich kann schon mal verraten, wir haben beide keine Zahnmedizin studiert.
00:00:32: So, und trotzdem schwingen wir uns hier auf und sind unterwegs im Podcast für gesundes Praxiswachstum.
00:00:38: Ja, herzlich willkommen, lieber Klaus.
00:00:41: Liebe Maike, ganz lieben Dank für die Einladung.
00:00:44: Freu ich mich sehr, dass dieses Rückspiel geklappt hat.
00:00:47: Ja, prima.
00:00:48: Wir werden über ein paar Erfolgsprinzipien reden, die sowohl für die Zahnarztpraxis als auch für unser unternehmerisches Wirken gelten und machen da so ein bisschen einen Ritt durchs Feld.
00:00:58: Sag mir mal vorerst: Was ist, womit beschäftigst du dich so?
00:01:01: Was ist Parsmedia, euer Unternehmen?
00:01:04: Was sind so zwei, drei Sätze zu Klaus' Vita?
00:01:19: Oh, das mache ich ganz kurz. Also, Jahrgang neunzehn hundert drei und sechzig, studierter Diplomsportwissenschaftler mit Schwerpunkt Kommunikation und Journalismus. Seit zwanzig Jahren und mehr in der Dentalwelt, in der Kommunikation, im Marketing unterwegs.
00:01:20: Und das ist auch das, was wir heute mit Parsmedia machen.
00:01:22: Also das gesamte breite Spektrum des Praxis-Marketing von der Strategie über das Logo bis zur Website bieten wir an.
00:01:29: Und ja, ich mache auch einen Podcast, in dem ihr auch schon zu Gast wart: Punktuell.
00:01:34: Das ist eigentlich so mein Herzensprojekt in meiner aktuellen Tätigkeit, muss ich sagen.
00:01:38: Ja, wunderbar.
00:01:39: So, dann lass uns mal dafür sorgen, dass die Menschen, die uns zuhören, auch die Zeit nachher als relevant und wertvoll einschätzen, dass sie uns zugehört haben.
00:01:47: Das ist mir immer so wichtig.
00:01:48: Sag mir mal, was passiert in dir, wenn du den Begriff Skalierung hörst?
00:01:53: Skalierung, was macht das mit dir?
00:01:55: Oh, Skalierung macht mit mir Folgendes: der unabdingbare Wunsch höher, schneller, weiter und erfolgreicher zu sein und oft vergessen, drüber nachzudenken, hat man eigentlich die Basis dafür geschaffen.
00:02:07: Wir werden natürlich im Marketing immer nach dem Thema der Skalierung gefragt, also Dinge, die man einfach erweitern kann, um erfolgreicher zu sein.
00:02:15: Skalierung löst in mir kein gutes Gefühl aus, weil ich lieber mich mit Strategien, Positionierungen und Basics beschäftige und weniger mit skalierbaren Zahlen.
00:02:26: Ja, dieser Wunsch nach Skalierung, das hat, glaube ich, immer was von... Natürlich so die eigenen Möglichkeiten, die eigene Schaffenskraft in die bestmögliche Wirkung zu bringen, also da jetzt nochmal so Hebel draufzulegen.
00:02:38: Ich erzähle gleich nochmal, wie das für die Zahnarztpraxis aus meiner Perspektive geht.
00:02:43: Das geht eigentlich nur an einer Stelle, so wie ich das sehe.
00:02:46: Aber sag mal, Skalierung jetzt für dich, für euer Unternehmen, spielt das irgendwie eine Rolle.
00:02:51: Das spielt zurzeit, aktuell keine große Rolle, weil wir eigentlich keine Produkte haben, die stark skalierbar sind.
00:03:00: Das liegt aber auch daran, dass wir mit wenigen Partnern arbeiten und nicht darauf aus sind, möglichst viele neue Kundenpraxen zu gewinnen.
00:03:09: Was wir wollen, ist Nachhaltigkeit in dem, was wir mit unseren Praxen machen.
00:03:13: Das ist ja immer eine Frage, wie man Skalierbarkeit definiert.
00:03:16: Ich hab jetzt kein Website-Template, was ich vierhundertmal verkaufen kann, was wir einmal produziert haben, weißt du?
00:03:22: Sondern wir haben eben Produkte, die nachhaltig in den Praxen wirken sollen.
00:03:26: Und deshalb tue ich mich mit diesem Begriff tatsächlich immer ein bisschen schwer.
00:03:30: Ja,
00:03:30: so für die Zahnarztpraxis, also das wird natürlich schon auch häufiger immer fallen gelassen...
00:03:34: Insofern, Skalierung, also wenn ich das jetzt mal so beantworten würde, branchenspezifisch, wir haben so festgestellt, der ganz große Hebel, der Skalierungseffekt, der geht eigentlich nur bei Honorar-Stundensätzen.
00:03:45: bei Honorar-Stundensätzen darf man wissen, dass da eine Skalierungswirkung da ist.
00:03:50: Und das ist so die einzige, die ich schon auch in den Fokus stelle, auch mit Überzeugung in den Fokus stelle, weil mal im Beispiel, wenn Zahnärzte, Zahnärztinnen in einer Praxis angestellt sind, dann sind das ungefähr bei Vollzeit 7.000 Stunden pro Jahr.
00:04:07: Und dann ist es eben schon ein Unterschied, ob ich einen Honorar-Stundensatz von 280 Euro im Durchschnitt habe oder einen von 330 oder 380 Euro.
00:04:19: In einem anderen Podcast mit Dr. Alexander Goes von Denta1, da haben wir uns tatsächlich nur um diese Honorar-Stundensatz-Kennziffer gedreht die ganze Zeit. Und die Skalierung ergibt sich eben schon auch daraus: Wie habe ich die Einflussfaktoren so gesetzt? Effizienz lässt sich eben auch mehrheitlich organisieren. Und dann ist das, genau hier bei dem Beispiel, um da mal dabei zu bleiben, sind das 350.000 Euro mehr bei 50 Euro oder 700.000 Euro mehr bei 100 Euro. Also sowas finde ich schon ganz spannend, weil daraus eben auch für die Praxis in ihrer Werterhaltung und allem ja tatsächlich Möglichkeiten entstehen, weil damit so Ressourcen auch gebaut werden und geschaffen werden.
00:04:54: Ja, daraus ergeben sich natürlich für uns wieder schöne Aspekte, weil das ja oft eine Basis ist, dass Ziele formuliert werden, also Unternehmensziele formuliert werden.
00:05:02: Deshalb sagte ich auch eben, da bin ich relativ weit weg, weil wir ja mit unseren Praxen diese Art der Arbeit gar nicht machen.
00:05:08: Das machen ja Menschen wie du und andere.
00:05:10: Und wir besprechen dann natürlich mit den Praxen, wo soll's denn dann hingehen?
00:05:15: Das alles umzusetzen heißt ja auch, es muss eine gute funktionierende Basis da sein.
00:05:19: Du hast gerade Positionierung angesprochen.
00:05:21: Man braucht aber auch Mitarbeiter und man braucht Patienten, um das alles umzusetzen.
00:05:25: Weil ich kann ja am Ende auch nicht skalieren, wenn ich nicht die Instrumente habe, um das zu tun.
00:05:29: Da kommen wir ja dann auch eigentlich erst wieder ins Spiel, wenn die Praxis sagt:
00:05:32: Wir haben bestimmte Bereiche.
00:05:34: Da wollen wir mehr tun.
00:05:35: Da müssen mehr Patienten kommen.
00:05:37: Vielleicht ist die Basis auch wirklich erst mal die Mitarbeitersuche.
00:05:40: Das sind ja die klassischen Themen, die uns im Marketing eher umtreiben, als das, was du jetzt gerade eben beschrieben hast.
00:05:45: Deshalb massen wir das auch als Agentur ganz bewusst nicht, sondern dass wir uns da mit Partnern zusammen tun, Partnern wie euch und anderen, wo wir unseren Traxen sagen können, bitte baut da diese Grundlagen auf für eure Struktur, für eure Wirtschaftlichkeit, damit wir dann gemeinsam eben über Ziele sprechen können, die dann über das Marketing durchaus ins Visier genommen werden sollen.
00:06:06: Genau. Du hast eben schon das Stichwort Personal, Mitarbeiter, Mitarbeitende, angesprochen und auch gerade Marketing:
00:06:09: Es war so, als ich in die Branche einstieg, vor 25 Jahren, da war es so, dass die allerersten Dinge, da ging es primär darum, wie kriegen wir die Patienten ins Haus gezogen. Teilweise gab es ja noch Überversorgung, und dann später war die Frage: Wie positionieren wir uns, dass die richtigen Patienten unser Haus finden. Das ist ja immer noch aktuell. Und das Ganze hat sich ja gedreht vor einigen Jahren: Wie finden wir die Menschen, die Mitarbeitenden, die mit uns zusammen die Praxis stark machen wollen?
00:06:36: Kannst du mal sagen, jetzt aus deiner Perspektive als Marketingfachmann, wie viel eure Aufträge gehen auf Personal, wie viel auf Patienten?
00:06:44: Oder kann man das gar nicht so auseinanderhalten?
00:06:46: Also sicherlich nicht mit haarkleinen Prozentzahlen, aber die Frage wird mir häufiger gestellt bzw.
00:06:51: ich nenne diese Zahl auch gerne freiwillig, nur um so ein Verhältnis zu dokumentieren.
00:06:56: Also wenn wir vor fünf, sechs Jahren über 80 Prozent Patientenansprache gesprochen haben, reden wir heute in den Maßnahmen, die wir mit den Praxen umsetzen.
00:07:05: Ich sage mal mindestens über 60, 70 Prozent Personalmaßnahmen.
00:07:09: Wobei da ja auch wieder das Schöne ist, je nachdem, wo man da anfängt und du weißt ja, ich kümmere mich halt viel eben um Positionierung, Strategien, um diese Markenwirkung nach außen.
00:07:19: Und da verschwimmen ja diese beiden Bereiche, weil natürlich eine hervorragend positionierte Arbeitgebermarke, ja, die zahlt genauso auf die Patientenmarke ein.
00:07:28: Ja, weil auch da geht es eben um eure Werte, eure Haltung, das, was ihr seid, das, was ihr hietet und das gefällt.
00:07:33: Ja, allen Menschen haben hinten hoffentlich gut.
00:07:35: Also das verschwimmt es auf jeden Fall.
00:07:37: Aber es hat sich ganz stark geändert.
00:07:39: Wir sehen das in unserer Arbeit.
00:07:40: Wir haben selber vor vier, fünf, sechs Jahren noch bestimmte Dinge überhaupt nicht angeboten tatsächlich im Marketing, die heute gang und gäbe sind.
00:07:48: Da mussten wir uns genauso darauf einstellen, dass sich das ändert.
00:07:52: Ja, ich möchte mal ein Stichwort rausnehmen, von dem, was du gerade gesagt hast, das ist Haltung.
00:07:55: Haltung, wo docken Menschen an, wo fühlen Menschen sich wohl?
00:07:58: Ich glaube, das kann man nicht wirklich entwickeln.
00:08:01: Das gleich die Frage an dich.
00:08:02: Gleichzeitig, also das ist ja eigentlich der Attraktivitätsposten schlechthin, oder?
00:08:08: Ich finde ihn als Teil einer Gesamtpositionierung mit Abstand am wichtigsten.
00:08:12: Jetzt kann man natürlich immer schauen, was zählt alles zur Haltung, welche anderen Faktoren mischt man da mit rein.
00:08:19: Aber generell die Haltung eines Unternehmens, und die ist ja nun mal geprägt, von der Haltung der Führungskräfte.
00:08:26: Wenn Zahnärztinnen und Zahnärzte ihre eigenen Werte wählen, das, wofür sie stehen, nicht kennen, wie sollen sie dann Haltung nach außen vermitteln oder im Team?
00:08:34: Also das ist natürlich einer der zentralen Punkte, wo wir auch mit neuen Praxen, die zu uns kommen, wirklich ansetzen, zu schauen, habt ihr euch da überhaupt mal Gedanken zu gemacht?
00:08:44: Und das ist ja wirklich ganz erstaunlich, wie wenige sich damit befasst haben,
00:08:48: bevor man sie darauf anspricht, also alleine schon so ein Wertekanon für ein Unternehmen zu entwickeln, Leitbilder zu entwickeln.
00:08:57: Für mich ist das mit Abstand der wichtigste Punkt, zu sagen, mit welcher Haltung gehen wir raus, wie begegnen uns Menschen, weil, du hast eben das Personal angesprochen:
00:09:05: Ich möchte wissen, mit wem habe ich es da zu tun, wenn ich da so viele Stunden, Jahre meines Lebens verbringe.
00:09:10: Ja, und leben wir die Werte dann auch tatsächlich im Alltag.
00:09:13: Das ist ja auch noch so ein Ding, eine Vorbildfunktion.
00:09:16: Das sehen wir immer wieder in den Praxen.
00:09:18: Dass es manchmal schwierig ist, die tatsächlich zu
00:09:20: zeigen, auch durchaus unbewusst, dass das Verhalten...
00:09:23: Ich mache mal Beispiele:
00:09:25: Es ist Team-Meeting und die Leitungsperson erscheint pünktlich zwar, aber ist komplett unvorbereitet.
00:09:31: So, dass das was mit dem Team macht, ob man jetzt vorbereitet erscheint oder nicht vorbereitet erscheint.
00:09:36: Das ist häufig so ein blinder Fleck, um mal so ein Beispiel zu bieten.
00:09:40: Es ist also schon, glaube ich, sinnvoll, da nochmal zu schauen.
00:09:43: Also, was wir feststellen, ist, dass, oder wovon ich auch zutiefst selber überzeugt bin, dass die Zahnarztpraxis erstmal per se hier alles bieten kann, was Menschen sich wünschen.
00:09:51: Also, so Sinnstiftung, Mitsprache, persönliche Weiterentwicklung, Teamerleben, Digitalisierung.
00:09:58: Also, es ist ja, gut, Homeoffice jetzt nicht.
00:09:59: Aber es ist ja... faire Bezahlung, Karrierewege.
00:10:03: Es ist ja alles da eigentlich.
00:10:05: So, und da frage ich mich dann wirklich, dass die Branche als solche, die stellt irgendwie ihre Möglichkeiten und ihr Licht da auch so ein Stück weit unter den Scheffel, oder?
00:10:12: Sie stellt es, ich glaube gar nicht mal unter den Scheffel, sie hat viele Dinge gar nicht erkannt.
00:10:16: Also ich nehme an, du meinst das gleiche.
00:10:18: Ja, wir haben ja zwei Dinge.
00:10:20: Zum einen gibt es die Praxen, die viele Sachen gut machen.
00:10:24: die instinktiv viele Sachen richtig machen, aber keiner weiß das.
00:10:28: Sie zeigen es nicht nach außen.
00:10:30: Und ich glaube auch, dass die Möglichkeiten, die Zahnarztpraxen haben, einfach nicht bekannt sind.
00:10:36: Wir haben Praxen, da werden Azubis zu Social Media Managern ausgebildet.
00:10:40: Und das sind ja alles Perspektiven für junge Leute, die denen überhaupt nicht bekannt sind.
00:10:45: Ich glaube, dass die Praxen ganz, ganz viele Möglichkeiten haben oder... das wissen wir, das wissen wir beide.
00:10:49: Aber entweder trauen sie sich nicht, diese Wege zu gehen oder sie halten es noch nicht für nötig, meine ganz spezielle Meinung...
00:10:57: Ich bin heute noch ganz klar der Meinung, also, diese Not des Fachkräftemangels, von der alle reden, die scheint bei vielen noch nicht zwingend angekommen zu sein, weil die Handlungen noch nicht entsprechend sind.
00:11:09: Das erlebe ich immer wieder.
00:11:10: Ja, da gehen wir, glaube ich, gerade so ein bisschen auf das Thema der Selbstreflexion.
00:11:13: Ich glaube, das meintest du gerade, ne?
00:11:15: Also so wirklich auch bereit zu sein, zu hinterfragen, was ist mein eigener Anteil an der erlebten Lage?
00:11:20: Ist denn da die Bereitschaft da oder müsst ihr die wirklich erstmal antriggern und klarmachen, wie wichtig das ist?
00:11:27: Also erstmal überhaupt klarmachen, dass es kein Luxusgut mehr ist,
00:11:30: sondern heute eigentlich zum unternehmerischen Sein gehört.
00:11:33: Wie ist da deine Erfahrung?
00:11:35: Ja, interessant ist ja, du weißt ja, wir kommen aus dem Consulting ursprünglich.
00:11:38: Also, wir haben ja Zahnarztpraxen beraten, auch gerade mit vielen Wachstumskonzepten, woraus wir ja auch eben unser ganzes Know-how geschöpft haben, das wird natürlich ständig weiterentwickelt, aber was tatsächlich... worauf zu achten ist, auf dem Wachstumsweg.
00:11:49: So, und da haben wir natürlich die Aufgabe jetzt als Akademie, die hat sich verändert gegenüber dem Consulting.
00:11:53: Also, da war es so, der Mandant hat seinen Anliegen präsentiert, wir haben uns committed auf eine Vorgehensweise und haben uns irgendwie auch immer ein Stück weit mit verantwortlich gefühlt natürlich dann für das eintreffende Ergebnis.
00:12:05: Und als Academy, da sind wir nach wie vor leidenschaftlich engagiert dabei, nur es ist halt was anderes, ob eine Academy unterwegs ist oder einen Consulting-Unternehmen.
00:12:14: Und da ist es noch mal wichtig, das Thema, das Prinzip der Selbstverantwortung.
00:12:18: Das ist natürlich, wenn ich eine Fortbildung besuche, ist es natürlich stärker ausgeprägt, also wenn ich mir ein Berater engagiere.
00:12:24: Das ist immer rein vom Geschäftsmodell ein Unterschied.
00:12:26: Und für uns ist es jetzt so, dass wir schon immer unterstützen wollen, weil wir wollen immer, dass es wirksam ist.
00:12:32: Und genau für diesen Punkt, den du gerade ausführst mit der Selbstreflexion.
00:12:37: Da finde ich es so wichtig, dass die Menschen sich frühzeitig die Frage stellen, welche Praxisform passt zu mir?
00:12:43: Also was ist tatsächlich das, wo ich meine Stärken voll ausleben kann, wo ich auch meine Vorstellung von Lebensplan, von wie soll ein Alltag aussehen, wie viel Zeit habe ich wofür, dass sich das ideal darin wiederfindet.
00:12:56: Und da, da brenne ich sehr dafür, wir machen jetzt auch im März beispielsweise noch ein Seminarformat mit Uwe Schäfer, BFS, wo wir tatsächlich Orientierung bieten an zwei Tagen rund um Wachstum, weil es ist, das ist mir ein echtes Anliegen.
00:13:09: dass man reflektiert, so: Was ist das in mir?
00:13:12: Und dann gibt es aus meiner Sicht, da möchte ich mal eben noch drauf eingehen, drei verschiedene Kategorien für Praxen, die erfolgreich sein können und die einfach unterschiedlich funktionieren.
00:13:23: Und das eine ist dann die sehr kleine Praxis, entweder spezialisiert oder als Praxis nur mit, was weiß ich,
00:13:28: 25 Öffnungsstunden, Kleinstpraxis gibt es ja auch mit drei, vier Leuten im Team.
00:13:33: Dann gibt es die, wo es sehr viele von gibt, wo Menschen sich aufschwingen, Praxen übernehmen, oder neu Gründen, dann ein, zwei angestellte Zahnärzte haben, dann irgendein... Zahnärzt*innen natürlich.
00:13:41: Und dann überlegen so, wie geht es jetzt weiter?
00:13:44: Gehe ich jetzt den großen Wachstumsweg ja oder nein?
00:13:46: Und dann gibt es eben die Praxis in einer großen Struktur, die völlig anders funktioniert als die mittlere und auch völlig anders funktioniert als die erstgenannte gerade.
00:13:56: Und wir als Academy möchten einfach einen Beitrag dazu leisten, dass die Menschen sich hier bewusst und erkenntnisreich entscheiden.
00:14:03: Und da ist logischerweise Bereitschaft zur Selbstreflexion ein riesen Ding.
00:14:06: Wenn ich die Tore einfach lieber selber schieße, anstatt Menschen zu befähigen, potenzialorientiert zu führen, auch mich selber zurückzunehmen, anderen Raum zu geben.
00:14:17: Und – das ist manchen einfach nicht so gegeben.
00:14:19: Und insofern erstmal nur zu klären, wofür steh ich denn hier?
00:14:22: Was, was möchte ich denn?
00:14:24: Was soll das sein in der Zukunft?
00:14:26: Was ist mein Motivator?
00:14:28: Und da finde ich ist Selbstreflektion super wichtig, um nicht nachher in einer Praxiskategorie zu landen, die einem möglicherweise selber überhaupt nicht entspricht, wo man dann das, was die Aufgabe, die auch die Wirkung der Leitungsaufgabe ja ausmacht, die kann dann gar nicht eingefahren werden, weil die Persönlichkeit und auch das Aufgabensetting und alles, was da notwendige Voraussetzung ist, überhaupt nicht gelebt wird.
00:14:52: Und das finde ich wichtig.
00:14:53: Also, dass man zum rechten Zeitpunkt überlegte Entscheidungen trifft, selbstreflektiert, gleichzeitig auch in Kenntnis dessen, was ändert sich denn da?
00:15:02: Oder was ist denn, sagen wir mal: das Charakteristikum der jeweiligen Praxiskategorie?
00:15:06: So, an der Stelle.
00:15:08: Wie viele Zahnärztinnen und Zahnärzte fangen an, gehen in die Selbstständigkeit und wissen ja gar nicht um diese Themen.
00:15:15: Also, ab wann kann man für sich entscheiden, wo will ich denn eigentlich hin?
00:15:19: Welchen Weg will ich denn eigentlich gehen?
00:15:21: Aber da fehlt es vielen auch schon sehr früh Unterstützung und Hilfe, darüber nachzudenken.
00:15:26: Zu uns kommen ja auch Zahnärztinnen und Zahnärzte, die gerade eine Praxis gegründet haben.
00:15:30: Ganz ehrlich, solche Fragen haben sich viele, also zumindest dann in der Kommunikation uns gegenüber, zu so einem frühen Zeitpunkt selten gestellt.
00:15:38: Sie sind froh, wenn sie eine Immobilie gefunden haben.
00:15:41: Sie sind froh, wenn sie was übernommen haben.
00:15:42: Sie sind froh, wenn noch ein Team da ist.
00:15:44: Ich find's toll, wenn da ganz viele schon sich sehr früh Gedanken machen, für welche Art von Praxis bin ich denn eigentlich geeignet?
00:15:51: Oder habe ich das Potenzial, mich dahin zu entwickeln?
00:15:54: Weil es auch unseren Bereich betrifft, denn je klarer natürlich jemand in seinem eigenen Wissen ist, was die Zukunft angeht, umso klarer können wir ja auch im Marketing Dinge tun.
00:16:04: Alleine schon, dass du dir diese Frage stellst, ist ja schon ein wunderbarer Schritt ins Unternehmertum.
00:16:09: Weil viele fangen ja damit an, okay, wie viele Patienten, was kann ich abrechnen, was ist mein Budget, was verdiene ich in den ersten drei Jahren?
00:16:15: Und wenn dein einziger Berater auf dem Weg zur Praxiseröffnung, dein Banker oder dein Steuerberater ist, dann stellst du oft diese Fragen ja gar nicht.
00:16:23: Ja,
00:16:24: also der Kern, der da drin steckt, was uns komplett verbindet, ist ja auch die Frage, oder dieses: aus großer Klarheit kann große Kraft entstehen.
00:16:33: Also diese große Klarheit herzustellen und klar, jetzt kommen eine Menge Praxen wahrscheinlich zu euch in unterschiedlichsten Unternehmensphasen.
00:16:40: Bei uns ist das anders, wir sind die Spezialisten für gesundes Praxiswachstum.
00:16:43: Also die haben schon eine gewisse Größe, bevor die uns finden logischerweise, weil wir eben nur einen gewissen Ausschnitt des Marktes auch bedienen können.
00:16:51: Gleichzeitig ist dieses Wirkprinzip, diese Klarheit, die gilt ja an jeder Stelle.
00:16:55: Und ich fand es ganz interessant, ich habe, letzte Woche war das, da habe ich ein Informationsgespräch geführt mit jemandem, total sympathische Person, auch menschlich sofort, wo ich dachte, oh ja, wie angenehm.
00:17:08: Und was ich jetzt so kurz erzählen will, das fand ich ganz faszinierend, Stichwort Lebensplanung.
00:17:12: Da passierte was, was ich schon mal erlebt hatte vor zwei Jahren in einem unserer Leitungskurse.
00:17:16: Da war es nämlich so, dass hier tatsächlich die Entscheidung ansteht, mache ich meine Praxis größer?
00:17:21: Ich habe da noch so ein Grundstück mal irgendwann gekauft und da könnte man jetzt die Praxisimmobilie draufsetzen.
00:17:27: Oder wollen wir vielleicht doch lieber noch ein drittes Kind?
00:17:31: Ja, du lachst, aber das zeigt genau teilweise auch die Abwägungen, die da stattfinden und, ich sag mal, zahnärztlicher Unternehmer zu sein,
00:17:38: das schlägt natürlich ganz breit ins Private.
00:17:41: Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
00:17:45: Ich lache, weil ich mich freue, Maike, weil ich mich wirklich freue, wenn solche Alternativen auch diskutiert werden.
00:17:50: Und wenn es nicht in jeder Phase heißt, skalieren, skalieren, skalieren.
00:17:54: Absolut,
00:17:55: absolut.
00:17:56: Ja, was macht das denn mit den anderen Menschen, wie viele Unternehmer machen sich denn keine Gedanken?
00:18:00: Und da gehen wir jetzt weit von den Zahnärzten weg.
00:18:03: Das betrifft ja jeden.
00:18:04: Wie viele machen sich Gedanken, was bedeutet denn meine unternehmerische Entscheidung für mein Umfeld, für die Zukunft meiner Familie, meiner Freunde, auch für das, was mir wichtig.
00:18:13: Ja, wenn wir da jetzt mal zurückgehen auf das Thema wirklich Verantwortung, wofür können wir Verantwortung übernehmen?
00:18:19: Du an deiner Stelle, ich an meiner, wir an unserer als Academy: Also wirklich zum rechten Zeitpunkt die hilfreichen Fragen zu stellen.
00:18:26: Also das, was dann kommt, können wir nur der Selbstverantwortung überlassen, aber zumindest die Fragen zu stellen.
00:18:31: Das ist schon, finde ich, was man irgendwo auch von uns erwarten darf und was wir dann, was auch auch absolut zielführend ist.
00:18:37: Und ich finde hier nochmal wichtig, Zahnarztpraxis ist was völlig anders als ein Industriebetrieb und ist was anderes als wenn man, was weiß ich, Handtaschen in aller Herren Länder verkauft.
00:18:47: Wir haben ein People Business und das hört eben einfach auch nicht an der privaten Wohnungstür auf und sich dann zu identifizieren mit dem Betrieb, mit allem, mit auch wirklich der gedeihlichen guten Zukunft.
00:18:58: Das hat eine Menge damit zu tun, dass auch das Privatleben damit korreliert.
00:19:03: Sonst, wenn so wie hier auch die Frage aufkommt: Ja, was meinst du denn, wie lange dauert das denn so, hier, die Crunch Time, so die Rush Hour, die dann noch durch Praxiswachstum und so weiter zu erwarten ist?
00:19:13: Wenn ich sage, ja, wenn es sehr systematisch angeht und wenn du vor allem die richtige Reihenfolge einhältst, erst mal das starke Team an den Start bringen, also das Führungsteam ausreichend hinstellen, das dann anschließend die Strukturen, die nötig sind, erstmal aufbauen und verteidigen kann
00:19:26: und leben kann, so, und wenn dann, alles in die Rollen und so, funktioniert mit dem Umzug, mit allem, also es werden drei Jahre einfach sein, so, alles andere ist unrealistisch – und damit bist du schon schnell dabei.
00:19:38: So, und damit, denke ich, kann man dann ja auch arbeiten.
00:19:41: Also dass dann irgendwie so eine Idee davon besteht, joah, das ist jetzt so ein Zeitpunkt und Zeitraum und wenn dann die Familienplanung unter Umständen damit passend gemanagt werden kann, ist ja alles gut.
00:19:52: Nur, dafür wirklich Orientierung zu bieten,
00:19:54: das ist so das was ich so, ja, wichtig finde, ist irgendwie auch so ein Selbstanspruch.
00:19:59: Das versuchen wir ja auch.
00:20:00: Wir reden natürlich bei uns im Marketing über andere Themen, aber am Ende ist das genau das Gleiche, wenn ein Zahnarzt, eine Zahnärztin, wenn die bereit sind, mit uns in die Zukunft zu schauen.
00:20:10: Und Marketing, was die meisten leider immer noch tun, nicht als zu kurzfristige Maßnahme sehen.
00:20:16: Ich rede jetzt nicht von Aktionen, wir müssen jetzt was tun, weil irgendwas passiert ist.
00:20:20: Die wird es immer geben.
00:20:21: Die kann man auch nicht ausschließen.
00:20:23: Wenn auf einmal zwei Mädels schwanger werden und der Zahnarzt hat kein Personal mehr, dann kann ich ihm nicht mit einer großen Werteentwicklung kommen.
00:20:30: Dann will der übermorgen Bewerbungen haben.
00:20:32: Ob das jetzt gut ist, lassen wir mal außen vor.
00:20:35: Aber diese Situation werden wir immer haben.
00:20:37: Aber in dem Moment, wenn jemand sagt, lass uns gemeinsam mal zwei, drei Jahre nach vorne schauen.
00:20:42: Auch was Budgets angeht.
00:20:44: Da freue ich mich immer über Menschen, die sagen, lass uns doch mal planen.
00:20:48: Und deshalb heißt es ja Planung.
00:20:50: Das ist virtuell.
00:20:51: Man kann viele Dinge nicht sehen, aber wenn doch die Praxis weiß, dass sie sich für die nächsten drei Jahre einfach mal 180.000 Euro irgendwo gedanklich hinpacken muss oder sollte, um alle Dinge dann auch tun zu können, dann ist das ja ein viel leichteres Arbeiten für alle.
00:21:07: Und deshalb finde ich so perspektivisches Denken und Handeln super wichtig und das kommt ja wieder auf das zurück, was du eben gesagt hast.
00:21:14: Weil für mich ist Klarheit heute mit die wichtigste Währung, die wir haben.
00:21:18: Ich glaube,
00:21:19: es ist auch jetzt hier die Frage wirklich, was für eine Praxis strebe ich da an.
00:21:22: Also da ist natürlich auch dann die Frage, was ist so das Ziel?
00:21:25: Und ich glaube, das Budget hängt ja auch davon ab, was für eine Größenordnung geplant ist?
00:21:30: Ja, unterschiedlich.
00:21:31: Also am Anfang nicht, am Anfang nicht, Maike, weil das ist natürlich eine Frage, die oft kommt.
00:21:36: Also zu uns kommen ja meistens Praxen, die mit ihrer Entwicklung schon relativ weit sind.
00:21:40: Also das ist die Einbehandler-Praxis, Zwei-Behandlerpraxis, dann kommen schon mal die Großen.
00:21:44: Und ich höre dann sehr oft von kleinen Praxen:
00:21:47: "Naja, wir brauchen ja jetzt fürs Marketing nicht so viel.
00:21:50: Wir sind ja nicht so groß."
00:21:52: Die Größe ist aber Google und anderen Algorithmen völlig Wurscht.
00:21:57: Es spielt beispielsweise bei Themen von Website und Suchmaschinenoptimierung und Anzeigen erstmal keine Rolle, wie groß du heute bist, weil die Anforderungen gleich sind.
00:22:06: Wenn du natürlich wachsen willst und sagst, mir ist aber dran gelegen, in den nächsten zwölf Monaten meine Zahl der Neupatienten um sechzig Prozent zu erhöhen,
00:22:16: weil ich wachsen will und eine andere Praxis sagt, das ist bei mir gar nicht nötig, dann reden wir auch über andere Budgets.
00:22:21: Aber erst mal generell ist natürlich so ein Aufwand für Marketing gar nicht so unterschiedlich, gerade zu Beginn, weil da sind die Anforderungen für fast alle Praxen identisch.
00:22:31: Was sich schon gedreht hat und was ich glaube auch schwer zu verstehen ist für manche, ist, dass das Geld, was man ausgibt für neue Räume, für die Ausstattung der Räume, für die Behandlungseinheiten, für den DVT, für den Laser, für die Instrumente, für die Bestückung der Schubladen, all was da gebraucht wird, das ist eben so völlig klar.
00:22:48: Und dass dann diese weichen Sachen, die ja im Zweifel auch sofort als Kosten verbucht werden in der BWA, diese fiesen Sachen.
00:22:57: Marketing ist ja auch teilweise so, dass da ... ... ja, auf jeden Fall alles gewinnmindernd, ... ... also erstmal primär, ohne dass da Aktiva abgeschrieben werden, so.
00:23:05: Und das ist, glaube ich, das, was schwierig ist, auch manchmal zu verstehen.
00:23:09: Und ich habe da auch volles Verständnis meinerseits für.
00:23:12: Das ist manchmal schon erklärungsbedürftig.
00:23:14: Und wir erleben das ja auch in unserem Academy-Betrieb.
00:23:17: Das ist natürlich, das kostet auch nicht nur 3,10 Euro da jetzt Menschen für Leitungsaufgaben auszubilden.
00:23:23: Und es ist einfach auch noch ziemlich neu, wirklich, ja, mehrere Tausend Euro für Teamleitungen zu investieren.
00:23:31: Und das ist schon, glaube ich, was, wo zunächst mal die Kosten gesehen werden, auch völlig zurecht, wo aber der langfristige Nutzen und das, was für ein riesiger Werthebel daraus entsteht, wenn an dieser Stelle eben die Vorabinvestitionen, teilweise auch in Gehälter erst mal per se überhaupt, aber dann eben auch in weiterführende Sachen,
00:23:48: wenn die getätigt werden.
00:23:49: Und das kommt ja oft auch zu einem Zeitpunkt, wo man ohnehin jede Menge Ausgaben hat.
00:23:53: Und ja, es gibt ja auch so das Gefühl, wenn man so eine Ausgabe-Phase hat, das kennst du ja vielleicht auch, dann fühlt sich das einfach überhaupt nicht mehr gut an, wenn dann noch was anderes...
00:24:00: Wenn man dann anfängt, kommt immer mehr dazu, ne?
00:24:02: Ja, und dann stoppt man doch, ist doch völlig normal.
00:24:05: Und dann denkt man, na, das brauche ich gerade nicht, oder das machen wir mal gerade selber, oder heute nicht, nächstes Jahr wieder vielleicht, ja, hört sich wichtig an, aber im Moment, ne, ist Priorität ABC und... So, und das ist, glaube ich, schon auch völlig menschlich.
00:24:18: Und gleichzeitig jetzt, ich glaube, da ist schon eine Parallele, also sowohl Marketinginvestitionen, Positionierungen, diese Dinge, auch überhaupt mal bei interessanten Bewerbern auf den Schirm zu kommen, also Mitarbeiter jetzt, Patienten, klar, auch, wenn es ein Verdrängungsmarkt ist, aber eben auch die Menschen für die jeweiligen Aufgaben in der Praxis zu qualifizieren.
00:24:36: Ja, Kapital muss irgendwie her, aber das Kapital wird primär noch gedacht für so Sachen, die man anfassen kann, ne? Menschen, Strukturen, Prozesse, Know-how...
00:24:45: Wobei, ich glaube, Maike, Viel von dem, was du mir gerade erzählt hast, was ihr macht, ist dann doch noch mal einen Ticken greifbarer, weil dieses Invest in Menschen können sich viele auch direkt in Prozesse, in Veränderung in ihrer Praxis vorstellen.
00:24:57: Wir werden ja auch, wie du dir vorstellen kannst, ganz oft gefragt, wann rentiert sich das denn?
00:25:02: Wenn ich jetzt 3.000 Euro im Monat in irgendwas investiere.
00:25:05: Wann kommt das denn zurück?
00:25:07: Und ich muss dann am Anfang immer die Antwort geben:
00:25:11: Das kann ich dir heute nicht sagen.
00:25:13: Das ist ja auch diese Hürde, die wir immer wieder haben.
00:25:17: Ich verspreche Menschen nichts.
00:25:19: Also ich gebe keine Garantien für irgendwas, was passiert.
00:25:22: Ich kann nur versprechen, dass wir Dinge so machen, wie wir wissen, dass sie funktionieren.
00:25:27: Aber Marketing ist am Anfang leider immer erst mal eine Blackbox.
00:25:32: Und wir müssen herausfinden, wie funktioniert denn das, was durchaus siebzig Kilometer entfernt in einer Praxis hervorragend funktioniert hat?
00:25:41: Wie funktioniert das denn bei dir in deiner Region, mit deinen Menschen, mit den Leuten in deinem Umfeld?
00:25:46: Das ist nicht identisch. Für das, was wir tun,
00:25:48: gibt es kaum Blaupausen, ne? In bestimmten Teilen
00:25:51: natürlich schon.
00:25:52: Wir wissen, wie eine vernünftige Webseite auszusehen hat und wie die gemacht wird.
00:25:56: Aber das ist auch das Einzige.
00:25:58: Ob das, was da drin ist, dann genauso wirkt und funktioniert, wie woanderswo es gut geklappt hat,
00:26:04: das können wir keinen sagen.
00:26:05: Und diese Hürde müssen viele erst mal überspringen.
00:26:08: Nicht wissend, ist dieses Invest bald wieder bei mir.
00:26:12: Ja, natürlich kann ich immer sagen, wir haben Zahlen und wir haben Praxen, wo wir 30, 40 Prozent Implantat-Absatz erhöht haben in vier Monaten mit den und den Kampagnen.
00:26:22: Aber wenn ich dann sage, bei dir wird es auch so sein, wäre ich unseriös und deshalb werde ich das nie tun.
00:26:27: Ja,
00:26:28: ein paar Daten sind natürlich immer sehr hilfreich, ne?
00:26:30: Also auch Neupatienten oder Fallwerte oder klar, wie viele 90-10 habe ich auf 1.000 behandelte Patienten, so.
00:26:36: Das sind ja auch so klassische therapeutische Kennziffern, mit denen wir gerne arbeiten.
00:26:40: Ja, guck mal, das kann man ja durchaus im Marketing auch anwenden, ne?
00:26:43: Und jetzt, die ich gerade genannt habe, also ich finde das immer schon auch
00:26:46: ganz gut, da, wo was messbar ist, es tatsächlich auch zu messen, weil das ist dann ja auch am Ende die Erfolgsstory und macht ja das dann greifbar, auch wenn Monokausalität nicht funktioniert, aber dennoch hat man damit ja so ein bisschen den Griff auch dran bekommen.
00:27:00: Und das ist ja
00:27:00: das Schöne bei uns, Maike.
00:27:02: Wir können ja viel messen.
00:27:03: Das ist ja das Gute gerade im Online-Marketing.
00:27:05: Wir haben halt eben viele Dinge, die wir messen können, aber wir brauchen eben Daten, die erstmal durch Aktion, durch Invest, durch irgendetwas, was getan wird, auch erstmal initiiert werden.
00:27:16: Aber wir können den Praxen natürlich ganz viele Zahlen mit auf den Weg geben.
00:27:20: Mehr Websitebesucher, mehr Anrufer, mehr Menschen, die auf Anzeigen geklickt haben, dann muss aber die Praxis natürlich auch mit uns kooperieren und uns zurückspielen,
00:27:28: zeigt sich das denn auch in den Zahlen der Praxis.
00:27:31: Wenn da kein Vertrauen ist und kein Miteinander, hat Marketing, in der Kooperation, wie wir uns das vorstellen, keinen Wert.
00:27:37: Ja, ja, und manchmal darf man auch ein bisschen tiefer gucken, ne.
00:27:39: Ich erinnere mich jetzt gerade an so ein Beispiel, da war geschult worden Sprachregelung rund um hochwertige Füllungen und dann ist die Quote für Füllungen für Mehrkostenvereinbarung, die ist auch beachtlich gestiegen.
00:27:50: gleichzeitig, und da braucht es dann eben schon den tieferen BWL-Blick,
00:27:54: ist die tatsächliche Anzahl der gelegten Füllungen aber gesunken.
00:27:57: Und wenn man dann jetzt sich nur auf die Quote konzentriert, aber nicht auf die tatsächlichen absoluten Zahlen: Füllungen, für die Mehrkostenvereinbarungen vereinbart werden können...
00:28:05: So, also manchmal ist die Tücke einfach auch da, ne?
00:28:07: Da brauchst du dann so ein bisschen Blick in die Tiefe. Da steckt der Teufel im Detail, aber dafür seid ihr ja da...
00:28:12: Ja, gut,
00:28:14: das wird bei euch im Marketing wahrscheinlich nicht anders sein, dass man manchmal so komplexe Sachverhalte erst mal auf ihre einzelne Wirkfaktoren hin untersuchen darf.
00:28:21: Wenn du jetzt, mal ganz kurz so, wenn du, also ambitionierten Praxisinhabern mal so zwei konkrete Tipps geben würdest, also wirklich so zwei, zwei Tipps.
00:28:30: So, was wären die beiden zentralen Tipps?
00:28:33: Dass, erst mal, knüpfen wir schön an, das gesamte Marketing nichts wert ist, wenn es nicht gemessen und analysiert wird.
00:28:38: Wenn ich mir keine tiefen Gedanken mache über das, was die Maßnahmen, die nun in irgendeiner Form gemacht wurden, gebracht haben und für die, die anfangen, sich ganz klar Gedanken zu machen, dass ich ohne klare Ziele, ohne klare Vorstellungen dessen, was am Ende bei dem rauskommen soll...
00:28:56: Ohne das kann ich keiner Agentur vernünftig sagen, was sie für mich tun kann.
00:29:00: Ja, dass mit den Ziele definieren.
00:29:02: Das ist manchmal auch gar nicht so einfach, weil so viele Dinge spannend sind.
00:29:05: Und, also das kennen wir ja als Academy auch.
00:29:07: Also tatsächlich langfristige Ziele zu definieren.
00:29:10: Das ist überhaupt nicht so leicht.
00:29:12: Genau.
00:29:12: Also was wir immer schon wieder feststellen ist, dass auch gerade die große Praxis das Ziel ist.
00:29:17: Das ist ein wirkliches Ziel.
00:29:19: Manchmal auch ein tatsächliches Statusziel oder auch ein Prozessziel oder... Interessanterweise habe ich jetzt häufiger gehört auch, ne, ich will einfach den großen Mehrbehandlerbetrieb, weil, ich bin jetzt vierzig Jahre und jetzt haben wir das hier alles so gut aufgebaut mit drei Behandlern und das wird mir doch viel zu langweilig, wenn ich das hier die nächsten fünfzehn, zwanzig Jahre noch so weitermachen soll.
00:29:39: Und dann frage ich nach: Geht es also auch um Geld verdienen oder geht es tatsächlich nur um Größe und Gestalten?
00:29:44: Ne, also primär ehrlicherweise auch erst mal um Gestalten, dass sich mal was ändert, dass ich ein spannendes Projekt habe und also das finde ich ganz interessant.
00:29:53: Natürlich gibt es auch welche, die sagen, ich will einfach statt, was weiß ich, 50 Implantaten im Jahr oder 100, möchte ich gerne 500 Implantate setzen oder 400, keine Ahnung.
00:30:01: Also sowas gibt es natürlich auch. Und es gibt die Menschen, die sagen, ich möchte die größte Praxis im Landkreis haben, also das, das gibt es auch alles.
00:30:07: Nur, zunächst mal zu wissen, so, was ist das denn in mir, was da diesen Motivator ausmacht?
00:30:12: Also das finde ich dann ganz spannend.
00:30:14: Und als nächstes ist dann, und da sehe ich uns schon in der Verantwortung, oder wir habenzumindest das Angebot dafür, dass man das wissen kann, was ist die Erfolgslogik der größeren Praxis, was unterscheidet sie von der kleineren Praxis und dabei dann Unterstützung zu bieten, das zu entwirren und irgendwie Ordnung herzustellen.
00:30:32: Auch so ein stückweit Leuchtturm oder Kompass zu sein.
00:30:34: Also das macht mir persönlich Freude, muss ich auch sagen.
00:30:36: Und dann zu wissen, wenn dann ein Betrieb sich über Jahre einfach hervorragend entwickelt, so, es gespiegelt zu bekommen, aber es ist natürlich auch zu wissen, hey, wir waren ein Teil des Erfolgs.
00:30:45: Wir haben einen kleinen Beitrag geleistet.
00:30:47: Ich finde das schön.
00:30:48: Das sind auch so Storys, das verbindet uns ja auch wieder.
00:30:50: Das sind ja auch meine Lieblingsstorys.
00:30:53: Wir arbeiten mit vielen Praxen, oder
00:30:55: ich persönlich kenne viele unserer aktuellen Kunden teilweise jetzt schon fünfzehn Jahre und viele von denen
00:31:01: haben sich mit uns entwickelt und ich weiß ja, wie die gestartet sind.
00:31:05: Und da zu sehen, dass wir immer so ein Teil davon sind, finde ich total schön für uns auf der einen Seite und zeigt aber auch wiederum die Notwendigkeit.
00:31:13: Gut, jetzt abschließend noch mal eben, Klaus, so wachsende Zahnarztpraxen, so, wir sind ja hier nun auf dem Kanal unterwegs für die gesund wachsenden Zahnarztpraxen...
00:31:20: Jetzt du als Marketing-Profi so, wirklich so der eine zentrale Tipp.
00:31:25: Kannst auch gerne einen Moment überlegen.
00:31:27: Ja, ich finde das immer schwierig, weil diesen einen zentralen Tipp zu geben, das ist ja so unfassbar individuell, weil es ja immer von der aktuellen Situation der einzelnen Praxen abhängt.
00:31:38: Aber wenn eine Praxis sagt, ich will unbedingt wachsen.
00:31:41: Dann kann ich als Marketer ganz klar sagen, Marketing im klassischen Sinne ist dann erst mal nicht dein Thema, sondern schau dir gut an, ob du die personellen Ressourcen hast, das überhaupt zu tun.
00:31:52: Das ist für mich erst mal ein ganz wichtiger Ansatz zu sagen.
00:31:56: Dass das gar nicht Priorität hat
00:31:58: erst mal, das Marketingkonzept, oder?
00:31:59: Das war
00:32:00: auch das, was ich gerade sagte.
00:32:01: Dann kommt wieder mein Lieblings-Hashtag "kommtdraufan" ins Spiel.
00:32:05: Denn, wenn dir dann die Praxis widerspiegelt, du hast Recht, um das zu erreichen, was ich möchte, brauche ich
00:32:10: die und die Stunden, die und die Menschen, die habe ich aber gerade nicht.
00:32:14: Dann können wir natürlich auch wieder sagen, naja, dann macht auch nur ein Marketingkonzept Sinn, das erstmal darauf abzielt, dich nachhaltig und langfristig als gute Arbeitgebermarke zu positionieren.
00:32:25: Und alles andere, stell bitte erstmal zurück, weil Wachstum ohne Basis wird nicht funktionieren.
00:32:31: Und der Tipp, den ich allen gebe, ist immer, schau dir die aktuelle Situation in deiner Praxis an und gleich die Bitte ab mit dem, wo du hin willst.
00:32:40: Ist – Ziel – und nur dann können wir über einen seriösen Weg reden.
00:32:45: Deshalb immer ganz stark strategisch schauen.
00:32:48: Nach Kennzahlen und nach Skalierung kann ich dann gucken, wenn meine gesamte Basis über Jahre gut funktioniert und gut aufgestellt ist.
00:32:57: Ja, so, ich ergänze das mal noch aus unserer Perspektive.
00:33:00: Also genau das, was du sagst, Potenziale, das betrifft auch den Bereich Leistungsstruktur, Honorar-Stundensätze.
00:33:07: Was ist da im vorhandenen System noch so drin?
00:33:10: Und da wünschen wir uns natürlich auch immer, guck dir erst mal an, wo stehst du?
00:33:15: Also was ist da?
00:33:16: Und was lässt sich im Vorhanden noch erst mal optimieren?
00:33:19: Also im Grunde so eine Potenzialanalyse.
00:33:22: Und dann für die darauffolgenden Schritte, das ist schon das, was ich immer wieder sehe.
00:33:26: dass die Chancen in der Personalarbeit, tatsächlich in einem Wertbeitrag von professioneller Personalarbeit, also dass die immer nicht gesehen werden, ist auch logisch.
00:33:37: Die stehen nirgendwo und das ist so wenig greifbar.
00:33:40: Aber was passiert, wenn man wirklich eine schöne zukunftsfähige Kultur und eine sehr schöne... Führungskompetenz auch aufbaut, was dann mit der Praxis, wo sie hingehen kann.
00:33:51: Das ist unglaublich.
00:33:52: Jedenfalls der Ergebnisbeitrag, der aus tatsächlich auch zum Praxisgewinn, der aus professioneller Personalarbeit entsteht, der wird häufig nicht gesehen.
00:34:02: Ich habe auch Verständnis dafür, dass der nicht gesehen wird.
00:34:04: Nur es ist einfach so, dass da riesige Chancen drin liegen.
00:34:07: Und ja, jedenfalls, lieber Klaus, wir sehen schon, wir werden gebraucht.
00:34:12: Herzlichen Dank für den spannenden Austausch.
00:34:14: Danke dir.
00:34:15: Genau, danke an euch, ihr lieben Zuhörer, Zuhörerinnen.
00:34:18: Wir hoffen, ihr konntet was für euch mitnehmen und freuen uns auf euch das nächste Mal.
00:34:22: Vielen Dank.
00:34:23: Tschüss.
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